Stehsatz

Studiengang Media Design, mdh München, Verena Schneider, Sarah Janson, Klasse Prof. Sybille Schmitz
dice coffee – design individual coffee experience
Bachelorarbeit: Sarah Janson und Verena Schneider

Eine Brücke zu schlagen zwischen althergebrachter Handwerkskunst, einer aussagekräftigen Gestaltung sowie persönlichem Geschmacksempfinden – das ist die Leitidee von »dice coffee«. Das Start-up wurde 2022 von Sarah Janson und Verena Schneider im Rahmen ihrer Thesis für den Bachelor of Arts in Media Design gegründet.

Die Marke verbindet Kaffee und Design und bietet die Möglichkeit, aus dem Kaffeegenuss, genauer gesagt aus dem vorhergehenden Kauf der Kaffeebohnen eine neue, freudvolle Erfahrung zu machen. Da beide Gründerinnen selbst gern guten Kaffee trinken und großen Wert auf die Bohnenherkunft, auf einen fairen Handel mit den Produzenten sowie ein stimmiges Geschmacksprofil legen, liegt ihnen die Auseinandersetzung mit dem Naturprodukt Kaffee besonders am Herzen. Doch nicht nur die Liebe zum Kaffeegenuss, sondern auch das große Interesse an gelungener Gestaltung verbindet die beiden Designerinnen. Beim Kauf von Kaffee achten sie auf drei ausschlaggebende Aspekte: Der Bezug der Kaffeebohnen sollte einfach sein und transparent über alle wesentlichen Fakten aufklären. Außerdem sollte die Kaffeeverpackung ästhetisch ansprechen und konzeptionell durchdacht sein. Das Ergebnis soll exquisit schmecken und die verblüffende Vielfalt der Aromen zur Geltung bringen. So entstand die Idee, eine Marke zu schaffen, die all diese Aspekte vereint. Besondere Bedeutung hat im digitalen Zeitalter das unkomplizierte, aber inspirierende Kauferlebnis. Die Verbraucher/innen sollen nicht durch zahlreiche Angebote mit unterschiedlichen Bohnenmischungen klicken, um ihren Kaffee zu finden. Wenige Klicks auf der Website, das markante Geschmacksprofil und ein aussagekräftiges Etikett – das ist das Ziel.

Aufbauend auf diesem Gedanken befassten sich die Gründerinnen von »dice coffee« damit, wie jedwede Person sich den »perfekten Kaffee« zusammenstellen könnte. Kreatives Denken und der spielerische, gezielte Umgang mit Farben und Formen führten zum Konzept eines interaktiven Konfigurators, der rein durch ästhetisches Empfinden ein persönliches Geschmacksprofil für jede/n User/in erstellen soll.

Die Bachelorarbeit »dice coffee« gibt es auf der Werkschau am 09. März 2023 in den neuen Räumlichkeiten der MD.H in der Neumarkter Strasse 22 in München zu sehen.

Text: Verena Schneider und Sarah Janson, Fotos: Nico Janson, Redaktion Sybille Schmitz
Editorial Design (3. Semester): Sarah Janson, Larissa Laurentzi, Verena Schneider

»Capture and connect techno design around the world« lautet der Slogan unseres Designmagazins 140bpm. Der Name, ausgesprochen 140 beats per minute, ergibt sich aus der Anzahl an Schlägen pro Minute, ab der es sich um Techno handelt.

Techno und Design haben mehr Gemeinsamkeiten, als man zunächst vermuten könnte. Trotzdem findet sich die Verknüpfung beider Sphären im Magazinbereich bislang nicht. Unser Magazin ist breit gefächert, es befasst sich mit Architektur, Kunst, Stage Design und Fotografie. Auch Covergestaltung, Corporate Designs und Branding dürfen in einem Designmagazin selbstverständlich nicht fehlen. Besonders interessant sind die kulturellen und sozialen Themen, die im Magazin beleuchtet werden: Die Inszenierung von Nacktheit in der Technoszene, der Lebensstil rund um das Berghain Berlin und auch die Loveparade finden ihren Platz. Ein rundum spannendes Magazin, das die Technoszene widerspiegelt. Man tritt ein in eine Welt voller Raves und Kunstfell-Imitat. Und kann dabei anspruchsvolle, ästhetische Designs genießen.

Fotos: Sarah Janson, Redaktion: Sybille Schmitz
Typografie (2. Semester): Sarah Janson, Verena Schneider

»I think it’s both modern and familiar« – so beschreibt die Schriftentwerferin Zuzana Licko selbst ihre aussagekräftige Schrift »Mr Eaves«. Es handelt sich um eine geometrische Grotesk, die auf formale wie optische Wiederholung setzt — die Grundformen Dreieck, Quadrat und Kreis treten dabei immer wieder auf — und auf den zwei sich ergänzenden Schriftfamilien Sans-Serif und Modern fußt. Beide Familien sind in je sechs Schnitten von Thin bis Heavy sowie in Regular und Italic verfügbar. Das Typeface selbst ist stark an der zugesellten Schrift, sozusagen der Gattin »Mrs Eaves«, angelehnt, auf diese wird auch wiederholt Bezug genommen.

Über zwei Monate haben wir uns mit der Recherche, Analyse, Gestaltung und dem Layout eines Buches über diese markante Schrift beschäftigt. Entstanden ist ein durchaus modernes Buch, das den Charakter der Schrift widerspiegelt. Das Format haben wir an die Proportionen des einprägsamen Majuskel R angepasst. Beim Layout des Buches wurde durchgehend auf eine moderne, spannende aber dennoch abwechslungsreiche Gestaltung geachtet. Die Farbe Grün steht symbolisch für den männlichen Charakter der »Mr Eaves«. Als Vorgänger und Gemahlin gilt die Barock-Antiqua »Mrs Eaves«, die im Vergleich durch die Farbe pink dargestellt wird.

Das Buch befasst sich mit der Analyse der einzelnen Buchstaben, der Lesbarkeit, Zurichtung, des Grauwertes und der Wirkung im Mengentext. Besonders interessant ist auch die Gegenüberstellung mit dem Vorbild aller geometrischer Schriften: der Futura. Und wie es nicht anders zu erwarten war: Mr Eaves – eine moderne, harmonische, eindrucksvolle und jugendliche Schrift – lässt den Schriftklassiker Futura eindeutig schwach aussehen.

Im Interview mit Zuzana Licko konnten wir schließlich auch einige weiterführende Informationen über die Schrift und insbesondere über ihren Entstehungsprozess erfahren. Darüberhinaus beinhaltet das Buch weitere Porträts von Zuzana Licko, eine Zusammenfassung ihres Werdegangs und Wirkens als Schriftgestalterin, sowie diverse Anwendungsbeispiele zur Veranschaulichung.

Text und Fotos: Verena Schneider und Sarah Janson, August 2020