Stehsatz

Internationale Papierkunst Triennale
Papier Global 4

Papier, das
Substantiv, Neutrum

  1. aus Pflanzenfasern [mit Stoff- und Papierresten] durch Verfilzen und Verleimen hergestelltes, zu einer dünnen, glatten Schicht gepresstes Material, das vorwiegend zum Beschreiben und Bedrucken oder zum Verpacken gebraucht wird
  2. Schriftstück, Aufzeichnung, schriftlich niedergelegter Entwurf, Brief, Aufsatz, Vertrag o. Ä.
  3. Ausweis, Personaldokument
  4. (Finanzwesen) Wertpapier; Abkürzung

 
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Von Papierkunst hat der Duden jedoch noch nichts gehört, deshalb sei den Verantwortlichen ein Besuch der nun bereits zum vierten Mal stattfindenden internationalen Papierkunst Triennale in Deggendorf empfohlen. Auf der »Papier Global 4« zeigen noch bis zum 7. Oktober 94 Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt (von Deutschland und Österreich bis Japan, Kolumbien und dem Iran), was sie mit dem Material Papier so alles anstellen können. Papier ist nämlich mehr als weiß und rechteckig: kleine kofferartige Figuren aus Seidenpapier, ein meterlanges »Steintagebuch«, Collagen aus zerhäckselten und kunstvoll neu arrangierten Büchern, dreidimensionale QR-Code Bilder, ein Stück falscher Rasen aus Papier, Blüten-»blätter«, anspruchsvollste Scherenschnittarbeiten und metergroße Plastiken aus Karton. Ein Besuch lohnt sich! Die Vielfalt der in Stadt- und Handwerksmuseum ausgestellten Kunstwerke ist beeindruckend und dürfte nicht nur für angehende Mediadesigner, die sich mit ersten Visualisierungen auseinandersetzen müssen, von großem Interesse sein.

Henry David Thoreau, Walden 
Entwicklung einer komplexeren Drucksache

Der Autor und Philosoph Henry David Thoreau passt gut zum Semesterthema der Handsatz-Werkstatt – »Freiheit«. Zu Lebzeiten politisch relativ unbedeutend, gilt er heute als »Prophet des zivilen Ungehorsams« und diente Freiheitskämpfern wie etwa Martin Luther King oder Mahatma Gandhi als Vorbild. Thoreaus Buch »Walden« ist als Klassiker für ein »alternativeLeben« bzw. die Sehnsucht nach Ursprünglichkeit bekannt. Der Autor kehrte 1845 der Zivilisation für zwei Jahre den Rücken und zog sich in die Wildnis und Einsamkeit an den Waldensee in Neuengland zurück. Seine Beobachtungen, die während dieser Zeit der Einsamkeit und Enthaltsamkeit entstanden sind, sind unvoreingenommen, scharfsinnig sowie mutig. Sie haben auch heute nichts von ihrer Aktualität verloren und spiegeln die Sinnsuche des Menschen in einer immer rastloser werdenden Gesellschaft.

Im Handsatzkurs von Schriftsetzermeister Klaus Hanitzsch entstand nun unter akribischer Einzelarbeit eine Leseprobe im Format 135 x 210 mm, die alle klassischen Regeln der Buchgestaltung beachtet. Melanie Knappe, Thomas Fäckl und Jochen Schuster staunten dabei nicht schlecht, was es so alles an Kniffen und Regeln in der Buchtypografie gibt.

Register- sowie Zeilen in Schön- und Widerdruck zu halten ist an einer einfachen FAG Abzugspresse mit einigem Aufwand verbunden, der Druck muss ideal dosiert sein. Klaus Hanitzsch hat dabei unbeirrbar mit Muße und viel Feingefühl unermüdlich korrigiert und Schieflagen zurecht gerückt.

Damit die Freiheit bei dem eher streng wirkenden Projekt nicht gänzlich verloren geht, sind die Schutzumschläge von jedem Studierenden individuell gestaltet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wird die Tage fertiggestellt.

Freie Schriftarbeit (1. Semester): Benedikt Hörmannsdorfer

In seiner experimentellen Arbeit befaßt sich Benedikt Hörmannsdorfer mit den unterschiedlichen Stadien des Verfalls eines organischen Materials. Die Idee war, die Buchstaben, akribisch aus dem Fleisch eines Apfels herausgeschnitten, zum Wort »Faul« zusammenzusetzen und schließlich dem Begriff entsprechend verfaulen zu lassen. Die Widerborstigkeit eines natürlichen Materials zeigt sich hier ironischerweise darin, dass die Apfelstücke – anstatt zu verfaulen – vertrockneten. Dennoch ist eine visuell interessante und amüsante Serie an Bildern entstanden, die ein zunächst statisches Schriftbild mit einem natürlichen, damit auch unkontrollierbaren Prozess verknüpfen.

Fotos: Benedikt Hörmannsdorfer
Digital zum Anfassen – Ausstellung des Schweizer Künstlers »Pe Lang«

Als Tocotronic ihre erste Platte 1995 »Digital ist besser« nannten, war das eine provokante wie visionäre Aussage. Ob sie nun wahr ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Dass die Zukunft aber stark von der Digitalisierung geprägt sein wird, stärker als es manch einem heute lieb sein dürfte, das ist inzwischen selbst der CSU klargeworden, als sie Anfang dieses Jahres kostenloses WLAN im öffentlichen Nahverkehr einrichten wollte. Bis 2050 wohlgemerkt, was nach viel Hohn und Spott der Öffentlichkeit schnell auf 2020 korrigiert wurde, jedoch ähnlich unrealistisch sein dürfte.

Zu schnell löst eine Technologie die andere ab und Deutschland ist in dieser Entwicklung mehr Nachzügler, als Vorreiter. Hierzulande bleibt Digitalisierung ein polarisierendes Thema, schwer zu greifen, im wahrsten Sinne des Wortes, weil eben digital und nicht analog.

Deshalb lohnt ein Blick in die Schweiz: dort ist man in den diversen Rankings, was den Netzausbau und Internet-Geschwindigkeit angeht, konstant in der Weltspitze, ein gutes Stück vor dem großen Nachbarn im Norden. Im »Museum of Digital Art« in Zürich gibt es noch bis zum 23. September eine Ausstellung des Schweizer Künstlers »Pe Lang« zu sehen, die sich dem Thema »digital« anders nähert, als man es vielleicht vermuten würde, denn wer sofort an flackernde Bildschirme denkt, wird überrascht sein, wenn er die kinetischen Skulpturen zu sehen bekommt: schwarz-weiß, minimalistisch und doch gewaltig. Kleine Elektromotoren bringen Lautsprecher selbst zum Klingen, aus verdrehten Gummibändern wird Schrift und eine Wand aus Papier raschelt.

»Wie Algorithmen, die durch ein einziges, falsch platziertes Komma zum Abstürzen gebracht werden, sind seine minimalen und gleichzeitig ausgeklügelten Installationen abhängig von der exakten Kombination von Parametern. Erst diese ermöglicht das delikate Wechselspiel zwischen Rationalität und Illusion.« – Website des MuDA

Fotos: Jakob Kreitner
Musikvisualisierung 1. Semester: Thomas Fäckl

Bei der Umsetzung der Musikvisualisierung habe ich mich mit dem Titel »Hurt« von Johnny Cash auseinandergesetzt. Dieser Song evoziert nicht nur eine dem Titel entsprechende düstere und bedrückende Stimmung, sondern kontrastierend auch eine immer wiederkehrend helle und hoffnungsvolle. Genau jene zwei Stimmungen galt es im Druck der Songzeilen wiederzugeben. Dies wird typografisch umgesetzt, in dem die Lettern der düsteren Strophen und Textteile ineinander geschoben stehen, also ob sich die zugespitzten Abschlüsse der Typen gegenseitig aufspießten, was eine schmerzhaft optische Wirkung zeitigt. Die hoffnungsvollen Textteile haben im Gegensatz dazu freien Lauf sich zu entfalten, sie transportieren Leichtigkeit statt Enge und hellen die Stimmung wieder auf. Um die Wechselwirkung der gegensätzlichen Strophen bzw. Textteile zueinander zu verdeutlichen wurde das Ganze zu einem Leporello zusammengefasst.

Fotos: Thomas Fäckl, Jan-Marc Zublasing
Bleistaz 1: Einzelblätter zum Thema »Freiheit«
Typografische Textstudien und Satzexperimente

»Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit aber ist der Mut.« (Perikles, 5. Jhr. v. CHR.)

Freiheit, was ist das? Ein Wert, ein Abstraktum, ein Gefühl. Sie exisitiert in vielen Formen: beispielsweise die geistige Freiheit, die gestalterische Freiheit, die freie Seele, die Vogelfreien, die Handlungsfreiheit, die Freiheitsstatue, der Freiraum. Freiheit bedeutet im Wortsinn »ohne Zwang entscheiden zu können«. Freiheit wurde schon in den Wäldern (Thoreau) gesucht, aber auch in hohlen Gassen (Schiller) erzwungen. Gedanken sind frei. Oder doch nicht?

Aber gerade diese Freiheit ist eben auch ein Luxus, den sich nicht jeder leisten kann. Vielmehr fürchten wir uns oft vor allzu grosser gestalterischer Freiheit und ziehen ihr engmaschige Raster vor, die eben genau dieses Privileg, frei entscheiden zu können, einschränken.

Im Kurs Bleisatz 1, begleitet von unserem Druckermeister Günter Westermaier und mir, haben sich nun die Studierenden Antonia Aschenbrenner, Silvia Rädermacher, Marina Scalese, Christin Warncke und Sofia Wittmann mit unserem Semesterthema »Freiheit« auseinandergesetzt. Entstanden ist dabei ein buntes Potpourrie an Einzelblättern, das sich dem Thema spielerisch annähert. Skurril zusammengestellte Einzellettern diverser Schriften, umfunktioniertes Unterbaumaterial und Plakatschriften aus Holz dienten dabei als Material. »Es lebe die Freiheit!«

Fotos: Sybille Schmitz
Freie Schriftarbeit (1. Semester): Antonia Aschenbrenner

Mit breiten Markern und spielerischer Leichtigkeit komponiert Antonia Aschenbrenner ihre Kalligrafie-Blätter. Starke Wechselzüge, freie Schwünge und lockere Reihungen lassen ein interessantes Schriftgeflecht bis hin zur radikalen Verdichtung erwachsen. Die Lesbarkeit der Schrift geht mit zunehmender Verdichtung zu einem die eigentliche Rhythmik der Kalligrafie visualisierenden Gewebe über. Paradoxerweise tritt beim Betrachter der Wunsch, die Sätze Wort für Wort zu entziffern in den Hintergrund und überlässt dem reinen Empfinden des harmonischen Gesamteindrucks den Vortritt. Das Ergebnis sind zwei beeindruckende Studien.

Fotos: Janina Engel
Editorial Design (3. Semester): Elisabeth Koster

Inhaltlich beschäftigt sich »Vinyl Stories« hauptsächlich mit Schallplatten und den Menschen drumherum. Das Bookazine setzt sich aus Geschichten, Bildstrecken und Illustrationen zusammen. Bei all dem bleibt aber immer eins im Vordergrund: Der Mensch und seine Liebe zu den Schallplatten – analoger Medienkonsum und Nostalgie im heutigen schnelllebigen Medienzeitalter voller Überfluss.

Besonderheit hierbei ist, dass die Arbeit in Form eines Bookazines erschien, also einer Mischung aus Magazin und Buch. Die Artikel sind detaillierter, sie erinnern an Kurzgeschichten. Die Dramaturgie allerdings erinnert mit ihrer äußeren Form sowie den verwendeten visuellen Mitteln an ein Magazin.

Analysiert wurde das Bookazine in verschiedenen Bereichen, bezüglich des Konzepts, des Heftaufbaus und der Gestaltung.

*30.11.1933 – † 03.06.2018
»Zum Andenken an unseren Mentor Peter Gericke – Schriftkünstler, Lithograf, Typograf & Freund«

Eine »karge Auswahl« an Klingsporlettern war im September 2011 der Auslöser einer für mich persönlich wie auch für die Werkstatt schicksalhaften Begegnung. Die Handvoll Lettern, die ich auf dem Obermenzinger Flohmarkt zusammen mit allerlei Gerümpel darbot, sind Peter Gerickes Adleraugen nicht entgangen, sie haben seine Neugier geweckt, es entspann sich sogleich ein Gespräch und unverhofft war ein Kontakt hergestellt, der fortan prägend sein sollte.

Bald war Peter Gericke mein Mentor, der auf schier unerschöpfliches Wissen zurückgreifen konnte, charmanter Ratgeber und nicht zuletzt war er mit seiner ansteckenden Begeisterung ein entscheidender Antrieb in der schwierigen und von viel Unsicherheit begleiteten Phase der ersten Werkstattjahre. Elementarer Teil seiner unbedingten Hingabe an die Sache war auch, dieses Wissen mit Freude weiterzugeben. So gab er bereits zwei Monate, nachdem wir uns getroffen hatten, seine ersten Kurse an der MD.H.

In seinem Initialenkurs etwa verfolgten die Studierenden des digitalen Zeitalters staunend den langen Weg vom Entwurf der Initiale bis hin zum fertigen Druckwerk auf der Handpresse. Der Schriftlithograf ließ dabei die Studierenden frei, also zunächst ohne restriktive Vorgaben arbeiten. Durch systematische Variation, gezielte Korrekturen und zahlreiche immer wieder verworfene Ideen, fanden viele sanft geleitet ihre ganz individuelle, eigene Ausdrucksform. Meister Gericke nahm sich dabei stets die notwendige Zeit, ohne, wie es in der heutigen höchst arbeitsteiligen Welt notwendig scheint, in Zeitfenstern gedrängt zu agieren. Er ließ keine Frage unbeantwortet, die Sache an sich, die Qualität des Ergebnisses waren das Maß der Dinge, das Maß des Tuns. Eine im allerbesten Sinne »altmodische« Einstellung.

Zudem hatte der stets charmant, mit Haltung auftretende Meister immer anregende und heitere Anekdoten zu erzählen aus seinem Leben, das stets geprägt durch Schrift, Sprache und – damit verbunden – Typografie war. So wurde also in den Kursen des bald 80-jährigen Lehrers und der jungen Studenten vergnügt gezeichnet, ausgelassen gelacht und angeregt parliert, was jeden Kurstag zu einem Erlebnis machte und darüberhinaus eine wunderbare Sammlung an Initialen hervorbrachte – selbstverständlich meisterlich korrigiert.

Peter Gericke unterstützte uns in den vielfältigen Belangen der Handsatzwerkstatt. Nicht selten war er dabei der Retter, stets zur rechten Zeit herbeieilend, das fehlende Achtel ergänzend und, nur sanft tadelnd, die Schieflagen gerade rückend. So ergänzte er zum Beispiel im Jahre 2014 bei der Weihnachtsaktion etliche fehlende Buchstaben der Plakatschrift  – indem er kurzerhand neue Lettern von Hand schnitt.

Zusammen organisierten wir eine Menge an Schriften und Werkstattausstattung, stets unterstütze er bei deren Evaluation sowie Transport und sorgte so für den heutigen, beachtlichen Bestand.

Sieben Jahre unterrichtete Peter Gericke an der Mediadesign Hochschule und begeisterte mit seiner Menschlichkeit, seiner Geduld, seinem enormen Können in Schriftgestaltung, Handsatz und Druck. Er war die gute Seele unserer Werkstatt. Sein Motto »Ich halte nichts davon, alles für mich zu behalten, dann geht es verloren« ist uns nunmehr Verpflichtung, die Fackel weiter zu tragen.

Am 3. Juni 2018 ist Peter Gericke nach langer Krankheit zu Hause gestorben – ein einzigartiger Mensch, ein beseelter Lehrer, ein wahrer Meister. Er wird uns fehlen. Er fehlt uns schon jetzt. Danke für alles!

Stimmen von Kursteilnehmenden

»Es fällt mir schwer auszudrücken, wie sehr ich es schätze, Herrn Gericke kennengelernt zu haben, ohne dabei pathetisch zu klingen. Egal ob in Venedig auf Studienreise mit beindruckender Kondition oder als unser Lehrmeister bei verschiedenen Kursen an der Hochschule: so zurückhaltend und leise er mit uns Studierenden dabei auch sprach, jeder Satz und jeder Strich mit dem Bleistift waren von höchster Präzision und lehrte uns Demut und Respekt vor seiner Geduld, Erfahrung und seiner großen Klasse als Schriftlithograf. Herr Gericke wird uns fehlen.« (Jakob Kreitner)

»Es brachte ihm stets Freude und Erfüllung mit kreativen und eifrigen Menschen (Studenten) zusammenzuarbeiten. Ich habe viel von ihm gelernt und werde die Zeit mit ihm in Erinnerung halten.« (Dani Ibler)

»Herr Gericke, wie ich ihn in Erinnerung behalte. Ein Mann der Schrift und der Heiterkeit. Vertieft im Wesen der Buchstaben, wohlgelaunt und geduldig. Neugierig, dem Leben zugewandt und heiter beteiligt am Schaffen vieler junger Studenten. Möge er noch lange im Geiste diesen Einfluss auf unser Bewusstsein ausüben. Danke vielmals Herr Gericke.« (Paul Kistner)

»Herr Gericke, Sie sind kein Mann der großen Worte. Dafür aber ein Mann der großen Taten und mit einem großen Herzen. Bis zum Schluss, waren Sie stets bemüht Ihrer Leidenschaft und Berufung der Schriftkunst nachzugehen und diese jungen Menschen wie uns zu vermitteln. Dafür möchte ich Ihnen danken.« (Tatjana Medvedev)

Fotos: Jakob Kreitner, Sybille Schmitz
Freie Schriftarbeit (1. Semester): Thomas Fäckl

In seiner ersten Schriftarbeit wendet sich Thomas Fäckl auf experimentelle Weise der Frage zu, inwieweit formvollendete typografische Zeichen – gewissermaßen perfekte Buchstaben einer ausgereiften Schrift – noch reduzierbar sind und dabei erkennbar bleiben. Seine Versuchsreihe realisierte er von Hand in der hauseigenen Druckwerkstatt durch stetig zunehmendes Abdecken der Plakatlettern einer Groteskschrift. Die Anmutung radikaler Reduktion wird unterstrichen durch den »brutalistischen« Hintergrund einer Betonwand, auf dem die Drucke in Szene gesetzt sind.

Fotos: Janina Engel, Thomas Fäckl