Stehsatz

Typografie I
Bleisatzarbeit zum Thema »Laut & Leise«

Im Zuge des Kurses »Typographie I« sollten die gegensätzlichen Begriffe »Laut & Leise«mit rein typographischen Mitteln dargestellt werden. Ziel meiner Arbeit war es, dies allein durch die unterschiedliche Ausformung der einzelnen Buchstaben zu erreichen: Eckige Zeichen wirken wesentlich lauter als runde Zeichen – eine Schrift ist voll von Kontrasten.

Meine Umsetzung fand im Bleisatz statt. Der Text wurde hierbei insgesamt dreimal gesetzt. Einmal mit ausschließlich eckigen Zeichen, wobei die Räume, die die runden Zeichen eingenommen hätten genauestens ersetzt werden mussten. Das Selbige galt auch für den Text mit ausschließlich runden Zeichen. Ein drittes Mal wurde der Text mit allen Zeichen gesetzt.

Equilibrium

»Wir glauben zu wissen, dass der Raum zuvörderst das Umgebende von jenem sei, dessen Ort er ist. Und dass er nichts von dem Dinge sei. Ferner, dass der erste Raum weder kleiner noch größer sei. Ferner, dass er jedem Dinge zwar nicht ausgehe, aber doch trennbar von ihm sei. Hierzu, dass aller Raum das Oben und Unten habe. Und dass ein jeder Körper sich von Natur bewege und an seinen eigentümlichen Orte verbleibe; hieraus aber das Oben und Unten erwachse. Von diesen Voraussetzungen aus ist nun das Übrige zu betrachten.«   Aristoteles

Das klassisch, konventionelle Medium »Print « verliert in einem Zeitalter der Digitalisierung und Technologisierung einen Anteil seines Stellenwertes als Kommunikationsträger. In der heutigen Gegenwart erwartet der Leser die Möglichkeit mit dem Medium zu interagieren. Die Neugierde eines jeden Menschen treibt die Technik und den Fortschritt an mit innovativeren Ideen Neues zu schöpfen. Das Experiment »Equilibrium« hat es sich zu der Aufgabe gemacht an konventionellen Werten der Printmedien festzuhalten und mit Einflüssen neuer vermittelnder Elemente aus dem multimedialem Spektrum zu vereinen. Damit schließlich ein harmonierendes Gleichgewicht bei dem Einsatz der verschiedenen Medien gewährleistet ist. Die daraus resultieren Konvergenzen ermöglichen dem Leser ein neues Leseempfinden, welches sich deutlich von der herkömmlichen Lese-gewohnheit differenziert. Die sakkadische Wahrnehmung des Auges wird geringfügig beeinträchtigt und lässt den Leser ein ungewohntes Lesegefühl zu Teil werden. Im Vordergrund der handwerklichen Dreidimensionalsierung des klassischen Printmediums stand eine neue Art des Lesens.

Facharbeit: Typografie III
Semester: 3. Semester
Bindung: Leporello
Team: Jochen Klaus, Marcel Menke

 dezent – dekadent
»wenn das Leise laut wird und das Laute still«

»wenn der Laute bei dem Stummen verweilt und begreift, was der Stumme ihm sagen will, wenn das Leise laut wird und das Laute still« (R. Krenzer) Laut und Leise, ein antithetisches Pärchen, das auditive Attribute beschreibt. Diese phonetischen Eigenschaften werden durch das Synonyme-Paar dezent und dekadent visualisiert.

Leise, dezent beschreibt die vornehme Zurückhaltung und die taktvolle Feinfühligkeit. Genau die Eigenschaften, die das gesandstrahlte Glas ausstrahlt. Dazu eine Schrift, die durch ihre Schlichtheit besticht und sich diskret in die gesandstrahlte Fläche einordnet.

Laut, dekadent beschreibt den gellenden Lärm und die schrille Aufdringlichkeit. Eigenschaften eines Spiegels. Die gesandstrahlten Schriftzüge des Wortes dekadent in verschiedenen Größen und Schnitten auf dem Spiegel wirken im Gesamtbild auffällig, überladen und maßlos.

Sütterlin – eine fast vergessene Schrift

Durch Zufall bin ich auf die alte Sütterlin-Schrift gestoßen, die 1911 im Auftrag des preußischen Kultur- und Schulministeriums von Ludwig Sütterlin entwickelt wurde. Damals existierten viele verschiedene Schriften. Um eine leichtere Handhabung für die Schulkinder zu gewährleisten, hatte Sütterlin die Ober - und Unterlängen der Buchstaben verkürzt. Die Schrift, die 1915 in Preußen eingeführt wurde, löste die damals übliche deutsche Kurrentschrift ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand die Schrift. Gründe dafür mögen in der zunehmenden Mechanisierung sowie dem »Erlass von Bormann« (1941) liegen, zudem wurde verstärkt die lateinische Schrift an den Schulen gelehrt. [Dr. Dr. Peter Hohn: Sütterlinstube Hamburg e.V, Zugriff am  29.06.2013 unter http://www.suetterlinstube-hamburg.de/alpha.php]

Meine Versuche: Graffiti, Papmaschee und Collage

Weil die einzelnen Buchstaben für mich interessante Formen haben, die im Zusammenhang wieder ganz anders wirken, begann ich mir die Schrift – die heute von fast niemandem mehr gelesen werden kann – anzueignen. Im Wechselzug geschrieben mit Strichstärkenunterschieden wirkte es für mich am eindrucksvollsten. Mein erster Versuch, die Schrift in unserem Zeitalter von Tags und Graffiti ankommen zu lassen, scheiterte kläglich an der Folie, weil die Farbe unter ihr auf dem Brett total zusammenlief und kein einziger Buchstabe mehr zu erkennen war. Also musste eine festere Schablone her.

Allerdings reichte mir das noch nicht aus, ich hoffte durch andere Techniken, aus der Schrift noch mehr Wirkung herauszukitzeln. Dadurch entstanden die weisse Pappmascheetafel, mit dem Wort »Unendlichkeit«, die durch die Licht- und Schattenflächen spannend wirkt und das zweite Brett mit den aufgeklebten Wortfetzen.

Schlussendlich stellte ich fest, dass das, was den Reiz der Schrift ausmacht, die Persönlichkeit ist, die jeder durch den eigenen Duktus in sie hineinlegen kann.

»Einfach dufte!« – der Initialenkurs bei Peter Gericke

In einer kleinen, persönlichen Runde findet einmal wöchentlich der Initialen-Kurs unter der Leitung von Peter Gericke statt. Herr Gericke ist leidenschaftlicher Schrift-Lithograph und entwickelt zusammen mit den teilnehmenden Studenten ganz individuelle Initialen.

Die entstandenen Buchstaben werden im Buchdruckverfahren auf Postkarten gedruckt und finden zudem Anwendung in anderen Kreationen, die in der Druckwerkstatt geschaffen werden.

Doch wie genau entstehen diese schmuckvollen und oft farbenfrohen Buchstaben?

Zuerst skizzieren die Studenten ihre Vielzahl an Ideen und können hierbei ihrer Kreativität sprichwörtlich »freien Lauf lassen«. Mit einer unerschöpflichen Begeisterung begutachtet Herr Gericke die entstandenen Entwürfe und entwickelt die Ideen gemeinsam mit den Studenten weiter. Daneben vermittelt nicht nur das Fachwissen rund um die Initiale und die Typografie im Allgemeinen, sondern erzählt auch von seinen Erfahrungen, die er während seiner Tätigkeit als Schrift-Lithograph sammeln konnte. Der Spaß an der »Arbeit« steht dabei stets im Vordergrund und so herrscht entspannte Atmosphäre. Der Idee folgt der Feinschliff, der durch die fachmännisch geschulte Hand von Herrn Gericke geschieht. Nach jedem Kurstag nimmt er sich einen »Schwung« neuer Entwürfe mit nach Hause und perfektioniert die Ideen bis zum nächsten Termin. Nach der Fertigstellung eines Druckklischees und der Auswahl der Farben, aus denen die Initialen bestehen sollen, werden diese mit einer Abziehpresse, ganz in alter Tradition realisiert.

Es wird also gezeichnet, gelacht und gespannt den Erzählungen von Herrn Gericke gelauscht, was jeden Kurstag zu einem individuellen Erlebnis macht und zudem eine wunderbare Sammlung an Initialen hervorbringt.

Oder, wie Herr Gericke sagen würde: »Einfach dufte!«

Hommage an einen großartigen Stempelschneider
Schriftanalyse der Stempel Garamond LT Std

Claude Garamont (um 1499 – 1561) war der Schöpfer der berühmten Garamond-Schriften. Sein Name wird mit t geschrieben, die Schriften mit d. Die Garamond ist DIE Überantiqua und die meistverbreitete französische Renaissance-Antiqua. Es gibt unzählige Abwandlungen dieser Schrift, ein sehr gelungener Nachschnitt ist die Stempel Garamond. Dieser wurde 1925 von der D. Stempel AG in Frankfurt am Main geschnitten.

Eine komplexe Geschichte

Das Werk besteht aus zwei Bänden, welche in einem Schuber verwahrt werden. Das erste Buch behandelt die Geschichte und das Leben Garamonts sowie die zahlreichen anderen Nachschnitte. Die geschichtliche Recherche von Garamont war so komplex, dass mehrere Aufenthalte in Bibliotheken und Museen notwendig waren. Es war sogar möglich, die Original-Matrizen von Garamont im Plantin-Moretus-Museum in Antwerpen zu begutachten. Den Schluss bildet ein Kapitel über die Garamond-Schriften in heutiger Zeit.

Das zweite Bucht beinhaltet die Analyse der Einzelzeichen. Am Anfang wurden grundlegende Dinge wie die Schriftfamilie erklärt und die Stempel Garamond im Bleisatz mit der digitalisierten Stempel Garamond verglichen. Den Hauptteil bildet die Analyse der Einzelzeichen. Am Schluss werden noch mikrotypografische Themen behandelt.

Unser Buch – Verbindung von Tradition und Moderne

Es war uns wichtig, Tradition mit Modernität zu verbinden. Der Schuber besitzt in der Mitte ein Loch, durch welches der im Bleisatz angefertigte Nyloprint auf dem Buchdeckel des ersten Buches sichtbar wird. Beide Bücher und der Schuber bestehen aus dem selben leicht gelblichen Stoff. So fügt sich das ganze zu einem Gesamtwerk zusammen. Die Bücher wirken schlicht und modern, wodurch sich die roten Akzente noch mehr hervorheben. Den Bezug zum traditionellen schafft das ornamentale Vorsatzpapier. Der offene Buchrücken der Analyse mit der roten Bindung soll das Konzeptionelle und Analytische dieses Teils wiederspiegeln. Die großen Kapitel wurden durch Leerseiten voneinander getrennt. Die Kapitel des ersten Buches unterscheiden sich durch ihre Farben. Orange für die Geschichte und Nachschnitte, Blau für den heutigen Teil. Das zweite Buch benutzt nur die typografische Auszeichnungsfarbe Rot. Die Kapitel- und Überschriftenseiten wurden mit großen Farbflächen gestaltet. Für den Fließtext wurde die Stempel Garamond LT Std Roman in 10 pt benutzt, für die Bildunterschriften und Quellenangaben die Meta Plus, eine humanistische Linear-Antiqua.

Lea Roth, Lars Reiners, Nadine Mayer, Benny Lämmel

 

Kevin Kremer
Typografie 2. Semester

Diesem Schriftentwurf lag das eigentliche Ziel zu Grunde, eine geeignete Darstellung für die »Angst« zu finden. Es entstand ein Alphabet aus den Nieten.

An sich zeichnet sich der Entwurf durch die Bipolarität, die ihr inne wohnt, aus. Einerseits wirken die Nieten fantastisch schön und ästhetisch, man wird schnell von den Reflexionen in den Bann gezogen. Andererseits ist die »Bedrohung«, die von ihnen ausgeht, deutlich wahrnehmbar – bei der Betrachtung bekommt man das unangenehme Gefühl, man könnte sich an ihnen verletzen. Durch die Betrachtung in schwarz weiß kommt dieser Kontrast zwischen Schönheit und Bedrohung noch stärker zu Geltung.

Die Schriftanalyse der Bauer Bodoni erhält den 2. Platz in der Kategorie Studentenarbeiten

Die Freude war groß als meine Kommilitonen Theresa Schauer, Elias Osiander, Ivonne Budig und ich im Januar diesen Jahres erfuhren, dass unsere Schriftanalyse der »Bauer Bodoni« die Auszeichnung »Certificate of Typographic Exellence« vom TDC (Type Directors Club) erhalten hatte. Als mir dann durch eine persönliche Mail des TDCs mittgeteilt wurde, dass unser Werk von über 2000 Einreichungen aus ca. 37 Ländern sogar zu einem der drei besten Studentenarbeiten gewählt wurde und mit einem der drei renommierten TDC Student Awards ausgezeichnet wird, freute ich mich umso mehr. Eine große Ehre – denn immerhin zählt der »Type Directors Club« bis heute zu den führenden Autoritäten der Branche und dessen jährlich stattfindender Wettbewerb, zu den größten der Welt. Dank der Unterstützung der MDH und der Freunden der MDH war es meiner Kommilitonin Theresa Schauer und mir sogar möglich, die Einladung zur großen Preisverleihung in New York wahrzunehmen.

New York: Freiheitsstatue und Wolkenkratzer

Am 15. Juli war es dann soweit: Nach einem anstrengenden Flug kam ich dann endlich in New York an. Da aufgrund des kurzen Aufenthaltes jedoch wenig Zeit zur Verfügung stand, rauschten wir nur an einer Handvoll der schönsten Wolkenkratzern und Sehenswürdigkeiten, sowie den wichtigsten Orten New Yorks vorbei. So ging es beispielsweise mit der Staten Island Fähre zu Wasser an der Freiheitsstatue vorbei, zu Fuß in die sagenumwobenen Wall Street des New Yorker Financial Districts oder in den High-Line-Garden, der zuvor eigentlich als Hochbahnstraße fungierte.

Mit deutscher Pünktlichkeit zur Preisverleihung

Voller Erwartung ging es dann am Abend des 16. Juli endlich los: Etwas zu früh, also mit deutscher Pünktlichkeit, trafen wir am »The Cooper Union«-Gebäude ein, dessen »Cooper Gallery« vom TDC für die Preisverleihung und die Ausstellung genutzt wurde und das mit architektonischer Eleganz zu beeindrucken wusste. Als Empfangsgeschenk erhielten die ersten vierzig Gäste das diesjährige Gewinnerplakat vom Designer Armin Vit, der nochim Laufe des Abends den »TDC59 Best of Show Award« erhalten sollte. Bevor jedoch die eigentlichen Preisverleihung losging, erhielten wir noch die Möglichkeit, die Ausstellung und damit auch die diesjährigen ausgezeichneten Werke zu begutachten. Natürlich war auch unsere Schriftanalyse der „Bauer Bodoni“ darunter zu finden. Es war ein schönes Gefühl, die eigene Arbeit auf solch einer renommierten Ausstellung zu sehen.

2. Platz unter 2000 Einsendungen

Kurz nachdem alle Gäste eingetroffen waren und darauf alle im »Rose Auditorium« Platz nehmen durften, begann die eigentliche Preisverleihung. Meine Aufregung stieg in diesen Momenten doch sehr an – denn immerhin wussten wir nicht, welchen Platz unter den drei Besten wir nun belegen würden. Auf die Bühne kam als erstes der jetzige TDC Präsident Graham Clifford, der die Preisverleihung mit ein paar Worten eröffnete. Kurz darauf wurden dann die diesjährigen Empfänger der TDC Stipendien bekannt gegeben und anschließend die Bühne für Sean King (TDC Competition Chair) frei gemacht, der nach einer kurzen Begrüßung sogleich zur Award-Verleihung in der Kategorie »Best of Show Student« überging. Den dritten Platz machte eine Designstudentin aus Auckland. Wir wurden mit dem zweiten Platz beehrt, was uns so sehr freute, dass wir beinahe vergaßen auf die Bühne zu kommen. Der erste Platz ging – völlig zurecht –an den Studenten Stenley Xing Chen vom Art Center College Design. Dieser hatte eine komplette Coprorate Identity für das Achitektur und Design Museum Los Angeles samt eigener Font entworfen – sehr beeindruckend.

Der Höhepunkt: »Best in Show Awards« und anregende Gespräche

Die Show erreichte ihren Höhepunkt mit der Verleihung des »Best in Show Awards«, der an Armin Vit für sein Poster für das New Yorker Design-Event »Brand New Conference« ging. Dieser bedankte sich mit einem amüsanten Video, dass man sich auch auf der TDC Homepage anschauen kann.

Nach dem Abschluss der Preisverleihung, ging es schließlich zurück zum Ausstellungsraum und damit auch zum Buffet. Hier hatten wir die Möglichkeit mit einigen Persönlichkeiten wie der herzlichen Executive Direktorin Carol Wahler, dem ursprünglich aus München stammenden Klaus Schmidt (TDC Mitglied seit 1956 und ehemaliger TDC Präsident) oder dem ehemaligen TDC Vorsitzenden Gary Munch aber auch mit anderen Gewinnern interessante und anregende Unterhaltungen zu führen. Nachdem der TDC leider viel zu früh seine Pforten wieder schloss (für uns verging die Zeit wie im Flug), ließen Theresa und ich uns es nicht nehmen, noch den Time Square in seiner nächtlichen Pracht zu besuchen und ein obligatorisches, klischeehaftes Erinnerungsfoto zu schießen.

Turbotour durch Chinatown

Am nächsten Tag blieb leider nicht mehr viel Zeit bis zum Abflug und so machten wir noch eine kleine Turbotour durch Chinatown und Little Italy. Am frühen Abend saß ich dann wieder im Flugzeug nach Deutschland und schaute mir noch einmal in aller Ruhe das Gewinnerplakat von Armin Vit an, welches nun in meiner Wohnung hängt und mich an diesen kurzen, aber intensiven Trip nach New York und insbesondere an den Abend der TDC Preisverleihung erinnert.

Bilder TDC © Catalina Kulczar

Ein Buch über Druck. Unzählige Definitionen von Druck und 10 kurze Geschichten, die sich Teilen dieses Themas annehmen.

Aufgabenstellung

Die Aufgabenstellung, die zu dieser Arbeit führte war : »Machen Sie ein Print-Objekt«. Nun, wir haben diese Aussage wörtlich genommen und ein Buch über Druck gemacht. Ziel des Buches war sowohl Themen und Geschichten über Druck als auch Definitionen von Dingen, die man mit Druck in Verbindung bringen kann darzustellen.

Konzept

Der Titel und das Inhaltsverzeichnis liegen in der Mitte des Buchs. So wird das Buch in die zwei inhaltlichen Bereiche geteilt. Die Begriffsdefinitionen befinden sich links vom Inhalts­verzeichnis. Da das Buch dort rückwertig geblättert wird, sind diese Seiten negativ absteigend paginiert. Diese Seiten sind ähnlich wie ein Glossar aufgebaut, pro Seite befindet sich maximal eine Definition, welche durch ein abstraktes Bild collagiert wird. Die Druck-Geschichten befinden sich nach dem Inhaltsverzeichnis. Sie sind gestalterisch freier als der erste Bereich. Innerhalb der 10 Geschichten werden vorkommende Definitionen auf den ersten Teil verlinkt.

Facharbeit: Typografie III
Semester: 3. Semester
Umfang: 134 Seiten
Team: Sebastian Ibler, Elias Osiander

»Certificate of Typographic Exellence« für Mia Stevanovic, Theresa Schauer, Elias Osiander, Sebastian Ibler, Marcel Menke und Ivonne Budig

Dass Schriften, deren Ursprung in der Bleisatzzeit liegt, auch heute noch für Studierende interessant sind, belegen die Analysen zur Bauer Bodoni und der Stempel Schneidler (Typografie II Sommersemester 2012) eindrucksvoll.

Die Bauer Bodoni – zu groß für ein einziges Buch

Mia Stevanovic, Theresa Schauer, Elias Osiander und Ivonne Budig haben sich liebevoll mit dem Schriftklassiker Bauer Bodoni auseinandergesetzt. Ihre Analyse besteht aus einem typografisch modern inszenierten dreibandigen Werk. »Grund dafür sei das große Interesse [gewesen], jedes Detail, das zur Entwicklung der heutigen Bauer Bodoni führte, zu umfassen«, schreibt Mia Stevanovic in ihrem Beitrag vom 5.11.2012. So beinhaltet der erste Band – neben der Entstehung der Schrift – das Werk sowie eine Annäherung an die Person Giambattista Bodoni. Im zweiten Buch erfolgt die detaillierte Analyse der Einzelzeichen und Band 3 vergleicht die digitale Variante mit der historischen Version der Bauerschen Gießerei.

Unauffällig – aber gehaltvoll

Im Gegensatz dazu kommt die Arbeit zur  Stempel Schneidler mit einem in schlichtem Grau gehaltenen Büchlein aus, das dem stillen Friedrich Hermann Ernst Schneidler auf den ersten Blick wohl gefallen hätte. Mit unbedingtem Interesse haben Marcel Menke und Sebastian Ibler der Schrift mit den »würsteligen Serifen, […] die in großen Größen nicht gut funktioniert und irgendwie knöchern wirkt«, (Beitrag vom 1.11.2012) nachgespürt und sie dadurch wohl auch ein bißchen lieben gelernt.

Die Arbeit hat sich für die Studierenden gelohnt. Ihre Schriftanalysen wurden beim TDC59 mit dem »Certificate of Typographic Excellence« ausgezeichnet und können auf der diesjährigen Ausstellung in München noch bis 4. August 2013 genauer in Augenschein genommen werden. Chapeau.

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