Stehsatz

Kulturdesign – Intervention Gärtnerplatz
Bachelorarbeit: Mia Stevanovic

Dieses experimentelle Konzept für Kulturdesign strebt eine weniger kommerzielle Grundlage an, wobei das Gärtnerplatztheater in München als Anwendungsbeispiel dient.

Plakatreihe sowie Logo sind wandelbar und orientieren sich optisch am ebenfalls neu angedachten Gebäude, welches am Gärtnerplatz, für experimentelles Theater sowie Open Stage zur Verfügung stehen soll. Dieses besteht aus hydraulisch bewegbaren Ringen, welche die stetige Veränderung des Erscheinungsbildes ermöglichen. Zwischen den Ringen sind Mediameshes gespannt, auf welchen Kulissen abgespielt oder gerade stattfindende Aufführungen öffentlich übertragen werden können. Zudem wurde ein Konzept angedacht bei welchem Aufführungen immer online übertragen werden sowie einige interaktiv aus dem Netz beeinflusst werden können. Dies wurde anhand einem kurzen selbstgeschriebenem Stück bei einer Vernissage demonstriert.

Die Schriftanalyse der Bauer Bodoni erhält den 2. Platz in der Kategorie Studentenarbeiten

Die Freude war groß als meine Kommilitonen Theresa Schauer, Elias Osiander, Ivonne Budig und ich im Januar diesen Jahres erfuhren, dass unsere Schriftanalyse der »Bauer Bodoni« die Auszeichnung »Certificate of Typographic Exellence« vom TDC (Type Directors Club) erhalten hatte. Als mir dann durch eine persönliche Mail des TDCs mittgeteilt wurde, dass unser Werk von über 2000 Einreichungen aus ca. 37 Ländern sogar zu einem der drei besten Studentenarbeiten gewählt wurde und mit einem der drei renommierten TDC Student Awards ausgezeichnet wird, freute ich mich umso mehr. Eine große Ehre – denn immerhin zählt der »Type Directors Club« bis heute zu den führenden Autoritäten der Branche und dessen jährlich stattfindender Wettbewerb, zu den größten der Welt. Dank der Unterstützung der MDH und der Freunden der MDH war es meiner Kommilitonin Theresa Schauer und mir sogar möglich, die Einladung zur großen Preisverleihung in New York wahrzunehmen.

New York: Freiheitsstatue und Wolkenkratzer

Am 15. Juli war es dann soweit: Nach einem anstrengenden Flug kam ich dann endlich in New York an. Da aufgrund des kurzen Aufenthaltes jedoch wenig Zeit zur Verfügung stand, rauschten wir nur an einer Handvoll der schönsten Wolkenkratzern und Sehenswürdigkeiten, sowie den wichtigsten Orten New Yorks vorbei. So ging es beispielsweise mit der Staten Island Fähre zu Wasser an der Freiheitsstatue vorbei, zu Fuß in die sagenumwobenen Wall Street des New Yorker Financial Districts oder in den High-Line-Garden, der zuvor eigentlich als Hochbahnstraße fungierte.

Mit deutscher Pünktlichkeit zur Preisverleihung

Voller Erwartung ging es dann am Abend des 16. Juli endlich los: Etwas zu früh, also mit deutscher Pünktlichkeit, trafen wir am »The Cooper Union«-Gebäude ein, dessen »Cooper Gallery« vom TDC für die Preisverleihung und die Ausstellung genutzt wurde und das mit architektonischer Eleganz zu beeindrucken wusste. Als Empfangsgeschenk erhielten die ersten vierzig Gäste das diesjährige Gewinnerplakat vom Designer Armin Vit, der nochim Laufe des Abends den »TDC59 Best of Show Award« erhalten sollte. Bevor jedoch die eigentlichen Preisverleihung losging, erhielten wir noch die Möglichkeit, die Ausstellung und damit auch die diesjährigen ausgezeichneten Werke zu begutachten. Natürlich war auch unsere Schriftanalyse der „Bauer Bodoni“ darunter zu finden. Es war ein schönes Gefühl, die eigene Arbeit auf solch einer renommierten Ausstellung zu sehen.

2. Platz unter 2000 Einsendungen

Kurz nachdem alle Gäste eingetroffen waren und darauf alle im »Rose Auditorium« Platz nehmen durften, begann die eigentliche Preisverleihung. Meine Aufregung stieg in diesen Momenten doch sehr an – denn immerhin wussten wir nicht, welchen Platz unter den drei Besten wir nun belegen würden. Auf die Bühne kam als erstes der jetzige TDC Präsident Graham Clifford, der die Preisverleihung mit ein paar Worten eröffnete. Kurz darauf wurden dann die diesjährigen Empfänger der TDC Stipendien bekannt gegeben und anschließend die Bühne für Sean King (TDC Competition Chair) frei gemacht, der nach einer kurzen Begrüßung sogleich zur Award-Verleihung in der Kategorie »Best of Show Student« überging. Den dritten Platz machte eine Designstudentin aus Auckland. Wir wurden mit dem zweiten Platz beehrt, was uns so sehr freute, dass wir beinahe vergaßen auf die Bühne zu kommen. Der erste Platz ging – völlig zurecht –an den Studenten Stenley Xing Chen vom Art Center College Design. Dieser hatte eine komplette Coprorate Identity für das Achitektur und Design Museum Los Angeles samt eigener Font entworfen – sehr beeindruckend.

Der Höhepunkt: »Best in Show Awards« und anregende Gespräche

Die Show erreichte ihren Höhepunkt mit der Verleihung des »Best in Show Awards«, der an Armin Vit für sein Poster für das New Yorker Design-Event »Brand New Conference« ging. Dieser bedankte sich mit einem amüsanten Video, dass man sich auch auf der TDC Homepage anschauen kann.

Nach dem Abschluss der Preisverleihung, ging es schließlich zurück zum Ausstellungsraum und damit auch zum Buffet. Hier hatten wir die Möglichkeit mit einigen Persönlichkeiten wie der herzlichen Executive Direktorin Carol Wahler, dem ursprünglich aus München stammenden Klaus Schmidt (TDC Mitglied seit 1956 und ehemaliger TDC Präsident) oder dem ehemaligen TDC Vorsitzenden Gary Munch aber auch mit anderen Gewinnern interessante und anregende Unterhaltungen zu führen. Nachdem der TDC leider viel zu früh seine Pforten wieder schloss (für uns verging die Zeit wie im Flug), ließen Theresa und ich uns es nicht nehmen, noch den Time Square in seiner nächtlichen Pracht zu besuchen und ein obligatorisches, klischeehaftes Erinnerungsfoto zu schießen.

Turbotour durch Chinatown

Am nächsten Tag blieb leider nicht mehr viel Zeit bis zum Abflug und so machten wir noch eine kleine Turbotour durch Chinatown und Little Italy. Am frühen Abend saß ich dann wieder im Flugzeug nach Deutschland und schaute mir noch einmal in aller Ruhe das Gewinnerplakat von Armin Vit an, welches nun in meiner Wohnung hängt und mich an diesen kurzen, aber intensiven Trip nach New York und insbesondere an den Abend der TDC Preisverleihung erinnert.

Bilder TDC © Catalina Kulczar

Mia Stevanovic
Magazingestaltung
Die innovative Videospiel-Zeitschrift »IGGI« geht inhaltlich wie gestalterisch einen eigenen Weg weit ab von den in diesem Bereich üblichen Publikationen. Das Magazin versteht Videospiele als anspruchsvolles Kulturgut und versucht dies mit inhaltlicher und visueller Qualität zu zeigen. Dabei nimmt die Gestaltung spielerisch Anleihen an diversen Klassikern der Videospielgeschichte wie Pac-Man, Space Invaders, Donkey Kong und alten Textadventuren. Das vielseitige Heft ist durch unterschiedliche Präsentationsformen klar und abwechslungsreich strukturiert.
Theresa Schauer, Mia Stevanovic
Fotobuch

Dieses Fotobuch visualisiert den Märchenklassiker Schneewittchen. Unser Ziel war es, eine möglichst realistische Darstellung fernab der gängigen Inszenierung, wie beispielsweise jene von Disney, zu schaffen. Dazu wurden reale Kulissen sowie Kleidung aus dem Mittelalter und der Renaissance gewählt. Eine große Herausforderung stellte die Planung dar, vor allem die Beschaffung der Requisiten und die Kulissensuche waren besonders schwierig. Als kompliziert erwies sich auch die zeitgleiche Bewältigung der Aufgabenbereiche des Organisators, Maskenbildners, Models und Fotografen. Außer der Planung und der Fotografie galt es, die Bilder zu bearbeiten bzw. zu retuschieren sowie das Layout des Buches zu erstellen.

Elias Osiander, Theresa Schauer, Mia Stevanovic, Yvonne Budig

Innerhalb des Kurses Typografie entstand eine weitläufige Analyse der Bauer Bodoni, so weitläufig, dass sie nicht in ein Buch passte. Grund dafür war das große Interesse, jedes Detail, das zur Entwicklung der heutigen Bauer Bodoni führte, zu umfassen. So enthält das erste Buch ausschließlich Informationen über die damals herrschende Epoche, den Klassizismus, den Entwerfer der Schrift Giambattista Bodoni und dessen Lebenswerk. Außerdem beschäftigt sich Band eins mit der Geschichte der Bauerschen Gießerei, welche Bodonis Schriftentwurf  zu dem machte, was wir  heute als Bauer Bodoni kennen. Der zweite Band ist das Kernstück der Arbeit und enthält eine umfangreiche Analyse der Einzelzeichen. Schließlich wird im letzten Band auf die allgemeinen Merkmale der Schrift, den Vergleich der heutigen digitalen Bauer Bodoni mit jener aus Zeiten der Bauerschen Gießerei sowie auf einige aktuelle Anwendungsbeispiele eingegangen.

Die Bücher sind in einem schlichten Blocksatz gesetzt, ganz nach dem Vorbild Giambattista Bodonis. Inspiriert von Giambattistas sorgfältiger Auswahl von Papier und Druckfarbe, wurde die Analyse auf farbiges Papier gedruckt. Dies verleiht vor allem den Bildern einen besonderen Charme und lässt den klassischen Satzspiegel zeitgemäß wirken.