Stehsatz

Nikol Stancheva: Zum Burrito gerolltes Unikatbuch
Editorial Design (3. Semester): Nikol Stancheva

Nikol Stancheva setzte sich in der Drittsemester-Studienarbeit mit der skurrilen Kurzgeschichte »Fünf-Pfund-Burrito« von T.C. Boyle auseinander, um daraus ein Unikatbuch zu gestalten.

Protagonist der Geschichte ist Sal, Sohn mexikanischer Einwanderer und Eigentümer eines seit Jahren eher schlecht laufenden Restaurants. Um das Geschäft anzukurbeln verfällt er auf die Idee, öffentlichkeitswirksam einen überdimensionierten, fünf Pfund schweren Burrito – den größten Burrito der Stadt – feilzubieten. Neben der gewünschten Steigerung der Einnahmen führt dies allerdings auch zu unerwünschten Veränderungen in Sals Laden und Leben.

So steht eines Tages sein Lieferant in Form eines überdimensionierten Hähnchens vor ihm, am Folgetag dann in Form eines Schweines, eines Aliens etc. Auch scheinen sich die Gäste an dem Tag jeweils der Erscheinungsform des Lieferanten anzupassen. Erst als Sal seinen exzentrischen Burrito wieder in normale Dimensionen überführt, verschwinden auch die abstrusen Visionen.

Nikol Stancheva interpretiert die Geschichte in einer farbenfrohen, typografisch mutig gestalteten Serie aus fünf Plakaten. Zusammengerollt wie ein Burrito und umschlungen von einer Banderole, entblättert sich die Geschichte dem Leser – in visuell überbordenden, fast halluzinierenden Sinneseindrücken.

Fotos: Sybille Schmitz
Visualisierung (1. Semester): Verena Schneider
Musikvisualisierung zu »Palladio« – Karl Jenkins

Das Musikstück »Palladio« von Karl Jenkins wurde in sechs Abschnitte unterteilt und jedem Abschnitt ein Plakat gewidmet. Dabei ist jedem Instrument eine eigene Form und eine eigene Farbe zugeteilt. Die erste Violine bildet einen hellgelben Kreis, die zweite Violine einen rosafarbenen Kreis. Die Viola findet sich als lila Rechteck wieder, das Violoncello ist durch ein braunes Rechteck repräsentiert.

Im ersten Abschnitt dominieren die aufgehenden Klänge der beiden Violinen, dazu der lange, eintönige Klang des Cellos. Die Viola kommt in diesem Liedabschnitt noch nicht vor, daher kein lila Rechteck. Plakat zwei zeigt das harmonische Zusammenspiel der beiden Violinen, das Cello kommt hinzu, im dritten drängen sich die Violinen in den Vordergrund. Das vierte Plakat spiegelt den Höhepunkt des Stücks wider — die weißen Striche visualisieren die scharfen Schläge der Violinen. Abschnitt fünf baut die Intensität langsam ab, im sechsten und letzten Abschnitt/Plakat kehrt Ruhe ein, das Stück nimmt weiter ab, die Violinen schwinden, die Viola ist nicht mehr präsent.