Stehsatz

Typografie 1. Semester, Katharina Lutz bei Prof. Sybille Schmitz Mediadesign Hochschule München
Typografie (1. Semester): Katharina Lutz
»laut & leise«

Diese Bearbeitung des Themas »laut & leise« ist eine Druckarbeit mit Holzlettern, die sich der harten und weichen Konsonanten des Alphabets bedient. Die harten Konsonanten F, k, P und T gelten als laut und werden ihren leisen Gegenspielern b, d, g und v gegenübergestellt.

Die Darstellung der harten, lauten Konsonanten gelingt durch die Verwendung einer markanten Egyptienneschrift, die durch ihre plakative Wirkung bereits aufmerksamkeitsheischende Eigenschaften aufweist.

Noch markanter wirkt sie durch die Verwendung der CMYK-Farben. Dies sind die Grundfarben des modernen Vierfarbdruckes, sie sind untereinander sehr gegensätzlich und jede für sich ist kräftig, wodurch sie an sich schon deutlich kontrastieren. Durch die stellenweise Überlagerung der Lettern im Druck entstehen interessante Mischfarben, die zusammen mit der Großflächigkeit der großen, fetten Buchstaben eine flächige, kräftige Wirkung entfalten — und somit eine gewisse »Lautstärke«.

Die Anordnung der großen Lettern bewirkt, dass diese mehr als die Hälfte des Formats einnehmen und so das bedruckte Blatt für sich beanspruchen.Sie drängen sich in den Vordergrund.

Im Gegensatz dazu befinden sich die weichen Konsonanten in der toten Ecke, der in der westlichen Lesekultur aufgrund der Leserichtung von links nach rechts wenig Beachtung geschenkt wird. Dies schafft die Grundlage für eine zurückhaltene, leise Wirkung.

Um die leise Gestaltung zu unterstützen, findet für den Druck dieser Konsonanten eine magere Univers der Schriftgröße 12 Verwendung. Die magere Schrift hat einen hellen Grauwert, die unauffällig, schlicht und leise wirkt. Der Gößenkontrast ist ebenfalls von Bedeutung. Es werden ausschließlich Minuskeln verwendet, die grundsätzlich zurückhaltend wirken.

Fotos: Sybille Schmitz