Stehsatz

Johannes Pham, Rahel Tada, Elena von Feilitzsch
Fotografie bei Wallo Linnè

Diese Fotoarbeit befasst sich mit der Visualisierung des Songtextes »Snuff«. Dabei geht es um die Negativseite der Liebe. Von Liebeskummer geplagte Menschen versuchen eben diesen von sich zu reißen, wie Kleidung in denen man sich nicht wohl fühlt. Was aber wenn der Kummer sich nicht so einfach losreißen lässt und tief in der Haut steckt?
Auf digitale Nachberarbeitung wird weitgehenst verzichtet. Stattdessen wird auf eine experimentierfreudige handwerkliche Überarbeitung zurückgegriffen, um der Arbeit zusätzlichen Ausdruck zu verleihen

 

Fabian Gross, Jochen Klaus
Analyse und Buchgestaltung, Typografie 2. Semester

Die Analyse der beeindruckenden Marat von Ludwig Übele bereitete uns zuerst Kopfzerbrechen, da sie sich weder eindeutig klassifizieren ließ, noch auf den ersten Blick eine geeignete Herangehensweise zur Analyse aufwies. Wir hatten jedoch das Glück mit Herrn Übele ein Online-Interview zu führen und nach intensiver, detailreicher und vor allem langer Studie der komplett handgezeichneten Schrift erschloss sich dann ihre Symbiose aus Extravaganz und Verwendbarkeit: Blickfangende Details im Großen bei einem gleichbleibenden, angenehmen Schriftbild im Kleinen eröffnen der Marat ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten, bei denen die äußerst zuverlässige Schrift durchaus zu überzeugen weiß.

Im Laufe der Analyse wurden Teilbereiche von Entstehung der Schrift über die Analyse der Einzel- und Sonderzeichen bis hin zur für die Anwendung notwendigen Attribute erörtert.

Das ungewöhnliche Format der Analyse in Verbindung mit einer Magnetbindung und Buchschrauben, sowie einer Aufsehen erregenden Farbgebung unterstreichen die extravagant anmutende Erscheinung der Marat.

Analyse (3. Semester)
Marco dos Santos und Christian Schorm

Mit originellen, auf das Thema gut abgestimmten Untersuchungsmethoden wird in dieser Analyse die Konzeption und Anmutung des Magazins auf gut nachvollziehbare Weise dargestellt. Die beiden Studenten haben mit dieser Arbeit ihre Fähigkeit, ein anspruchsvolles Thema anschaulich darzustellen, gezeigt.

So close!
Tatjana Medvedev, Polina Kitzmann

Im Rahmen des Fotografiemoduls haben wir uns der Herausforderung gestellt, Kunst der alten und neuen Meister fotografisch nachzustellen. Dabei haben wir uns als Ziel gesetzt eine moderne Inszenierung zu gestalten und damit bei manchen Bildern auf aktuelle Problematiken einzugehen. Wie würden die Protagonisten der Meisterwerke wohl in der heutigen Zeit aussehen? Was würden ihre Sorgen, Probleme oder Sehnsüchte heute sein? Diese Fragen und noch vieles mehr werden in unserer Facharbeit „Nachstellung berühmter Gemälde“ beantwortet und auf eine witzige Weise kritisiert.

Dinge, die mir vom Bleisatz 1 bleiben:

Ausschließen ist höhere Mathematik.

Druckfarbe und Putzmittel steigen einem ganz schön zu Kopf.

Man hält den Winkelhaken immer waagrecht.

Beim Druck klappt auch oft erst der 22. Versuch.

1 Cicero sind 12 Punkt.

Ausbinden ist eine eigene Kunst (aber erlernbar).

Manche Buchstaben liegen generell im falschen Fach.

Man putzt die Walzen so lange bis sie glänzen.

Wie ging gleich noch mal Ausschließen?

Als frische Erstsemester hatten wir gleich die Ehre, unseren Bleisatz-Kurs bei zwei Vollprofis verbringen zu dürfen. Herr Westermaier, der uns einiges über den Druck beibringen sollte und Herr Gilsberger, dessen Aufgabe darin bestand, uns die Arbeit des Schriftsetzers näher zu bringen. Nach einigen theoretischen Grundlagen ging es dann in der ersten Stunde auch gleich mit dem Setzen eines Textes los.

Für das zweite Treffen entwickelten wir dann Skizzen für unser selbstgestaltetes Plakat, die wir mit fachmännischer Hilfe von Herrn Gilsberger umsetzten. So entstanden im Laufe des Kurses ein paar wirklich schöne Setzschiffe, die es nun noch galt, farbig auf Papier zu bringen. Es dauerte einige Zeit, bis wir ein überzeugendes Farbkonzept gefunden hatten. Das Drucken finde ich die schönste Aufgabe am Bleisatz. Der Moment in dem das Blatt über die eingefärbten Buchstaben gewalzt wird und ein mehr oder weniger perfektes Ergebnis dabei rauskommt, ist unvergleichlich.

So waren dann am Ende alle mit ihrem Heft zum Thema »Ode an die Schrift« zufrieden. Es hat trotz Blei an den Fingern und Farbe an den Ärmeln viel Spaß gemacht. Ein Dank noch mal an die beiden Mentoren und Frau Schmitz, die uns diese Erfahrung erst ermöglicht haben.

Theresa Schauer, Mia Stevanovic
Fotobuch

Dieses Fotobuch visualisiert den Märchenklassiker Schneewittchen. Unser Ziel war es, eine möglichst realistische Darstellung fernab der gängigen Inszenierung, wie beispielsweise jene von Disney, zu schaffen. Dazu wurden reale Kulissen sowie Kleidung aus dem Mittelalter und der Renaissance gewählt. Eine große Herausforderung stellte die Planung dar, vor allem die Beschaffung der Requisiten und die Kulissensuche waren besonders schwierig. Als kompliziert erwies sich auch die zeitgleiche Bewältigung der Aufgabenbereiche des Organisators, Maskenbildners, Models und Fotografen. Außer der Planung und der Fotografie galt es, die Bilder zu bearbeiten bzw. zu retuschieren sowie das Layout des Buches zu erstellen.

Weihnachtsaktion 2012: »Früher war mehr Lametta« …

… beklagt sich der Opa in Loriots Sketch »Weihnachten bei Hoppenstedts« einen Heiligen Abend lang. Wir nahmen ihn beim Wort und ließen uns für die Weihnachtskommunikation der MD.H inspirieren.

So entstand in der Druckwerkstatt eine Karte in Handarbeit, die mehr Glanz in die weihnachtlichen Wohnzimmer bringen will: mit einem angehängten Päckchen Lametta für den Christbaum. Zusätzlich zur gedruckten Karte wurde eine animierte Version der Karte erstellt, die über das Internet verschickt werden kann.

Auch in der Hochschule selbst greifen wir das Thema auf. Für »glänzende« Stimmung haben wir das Foyer mit Silberschnüren versponnen, die sich in dem Schriftzug »Früher war mehr Lametta« bündeln.

In diesem Sinne …

Bleisatzkurs I 

Der »Bleisatzkurs I«  dieses Semesters gab den sechs »Ausgelosten« die Chance, die »schwarze Kunst« mit eigenen Händen auszuüben.

Die Studenten sollten sich mit dem Gedicht Eugen Roths »Der Schrift und Druckkunst Ehr und Macht« beschäftigen, um später eine eigene Zusammenstellung einreichen zu können, die dann zum Buch gebunden werden sollte.

Herr Gilsberger und Herr Westermaier, Setzer und Drucker von Beruf, gaben den Studenten alle notwendigen Anweisungen und Hilfestellungen, die sie benötigten, um ein erfolgreiches Resultat zu erzielen.

Das Setzen erwies sich als eine sehr anspruchsvolle Arbeit. Da gab es vieles zu beachten: wie muss man den Winkelhaken einstellen, was ist ein Punkt, wie viel Abstand braucht es zwischen den Buchstaben usw.

In der Werkstatt hatte jeder Student einen eigenen Platz, wo er seinen Setzkasten hinstellen konnte, um sein Schiff zu vervollständigen. Während dieser Zeit wurden die Studenten mit den Besonderheiten einiger Schriften vertraut. Die hilfsbereiten, freundlichen Herren unterstützen diesen Erfahrungsprozess durch Korrekturen und viele interessante Informationen.

Persönlicher Eindruck

Der Kurs ist bestens geeignet, um ein Bewusstsein für die lange und bis heute prägende Geschichte des Bleisatzes zu entwickeln. Allein das Material in Händen zu halten ist schon ein eigenartiges Gefühl. Ich gehöre zu einer Generation, die meist nur noch das Tippen kennt, daher war es eine angenehme Erfahrung, die einzelnen Buchstaben mit den Fingern in den Haken zu legen.

Als unerfreulich empfand ich, dass das Setzen für Anfänger überaus lange dauert.

Nur geübte Setzer sind im Stande jeden Buchstaben in Sekundenschnelle aus dem Kasten zu ziehen und die Abstände im Winkelhaken richtig einzuschätzen.

Trotzdem kann ich nur sagen, dieser Kurs hat sich total gelohnt. Ich empfehle ihn allen, die Interesse an nachempfundener Geschichte und / oder gerne ein wenig handwerkliche Abwechslung genießen möchten.

Analyse (3. Semester)
Lea von Terzi

Die DUMMY hat sich dem anrüchigen Thema »Scheiße« gewidmet, und die Studentin Lea von Terzi hat diese auch heute noch gesellschaftliche Grenzen überschreitende Ausgabe analysiert. Die genaue Arbeit bleibt inhaltlich und in der Ausgestaltung dem auf hohem Niveau intensiv und vielfältig ausgebreiteten Thema dicht auf der Spur. Man erhält auch über die Untersuchung selbst gute Einblicke, womit man moderne Performer noch reizen kann.