Stehsatz

Bachelorarbeit
Tatjana Medvedev
Goethes Faust. Lesen.

Das Lesen – seit dem digitalen Zeitalter befindet sich die wichtigste kulturelle Errungenschaft der Menschheit im starken Umbruch. Das Internet hat dafür gesorgt, dass gegenwärtige Informationen auf verschiedenen Kanälen an jedem Ort und zu jeder Zeit abrufbar sind. Der schnelle und flexible Zugang zu digitalen Inhalten begünstigt zwar in vielerlei Hinsicht die Informationsvermittlung, ist jedoch auch ein Grund zur oft vertretenen Annahme, dass die klassische Lesekultur bedroht sein könnte. Diese befindet sich in der Tat im starken Rückgang, wenn man bedenkt, dass wir heute hauptsächlich flüchtige Informationen in Form von E-Mails, WhatsApp-Nachrichten, Facebook-Posts, Tweets oder Blogeinträgen rezipieren. Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem heutigen Lesewandel und unternimmt den Versuch die Menschen zu motivieren mehr und anspruchsvoller zu lesen, indem sie am ersten Teil des Fausts neue typografische Zugänge für anspruchsvolle Literatur anhand verschiedener Lesemethoden aufzeigt.

Editorial Design (3. Semester)
Polina Kitzmann, Tatjana Medvedev

Volkskultur – hier die russische – muss nicht in eine kitschige Layoutwelt verpackt werden. Im ersten Heft des neu konzipierten Kulturmagazins ermöglichen die Studentinnen dem Betrachter durch übergroße Nähe eine verwirrende, ungewöhnliche Perspektive, die mal das Druckraster, mal die grafisch gewordenen Details eines Schmuckstückes zeigt – intensive Bildwirkungen, die einem nahegehen. Die ungewohnte Konfrontation schafft Raum für Entdeckungen, für eine eigenwillige Kulturerfahrung.

Tatjana Medvedev
Experimentelle Textarbeit (3. Semester)

Die Buchstaben für diesen Font entstanden aus Gebäudeformen, die ich über »Google Maps« beim Betrachten der Stadt New York City ausgewählt habe. Als Textbeispiel für diesen Font wählte ich eine Passage aus Italo Calvinos »Unsichtbare Städte«. Die sozialkritische Thematik dieses Buches handelt von einer sich immer mehr verdichtenden Welt, die von Zerfall und Untergang bedroht ist.

Die ausgewählte Passage lautet:

»Cities, like dreams, are made of desires and fears, even if the thread of their discourse is secret, their rules are absurd, their perspectives deceitful, and everything conceals something else.«

Das Buch schließt mit der berühmt gewordenen Aussage:

»Die Hölle der Lebenden ist nicht etwas, das erst noch kommen wird. Wenn es eine gibt, ist es die, die schon da ist, die Hölle, in der wir jeden Tag leben, die wir durch unser Zusammensein bilden. Es gibt zwei Arten, nicht unter ihr zu leiden. Die erste fällt vielen leicht: die Hölle zu akzeptieren und so sehr Teil von ihr zu werden, dass man sie nicht mehr sieht. Die zweite ist riskant und verlangt ständige Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft: zu suchen und erkennen zu lernen, wer und was inmitten der Hölle nicht Hölle ist, und ihm Dauer und Raum zu geben.«

So close!
Tatjana Medvedev, Polina Kitzmann

Im Rahmen des Fotografiemoduls haben wir uns der Herausforderung gestellt, Kunst der alten und neuen Meister fotografisch nachzustellen. Dabei haben wir uns als Ziel gesetzt eine moderne Inszenierung zu gestalten und damit bei manchen Bildern auf aktuelle Problematiken einzugehen. Wie würden die Protagonisten der Meisterwerke wohl in der heutigen Zeit aussehen? Was würden ihre Sorgen, Probleme oder Sehnsüchte heute sein? Diese Fragen und noch vieles mehr werden in unserer Facharbeit „Nachstellung berühmter Gemälde“ beantwortet und auf eine witzige Weise kritisiert.