Stehsatz

Interpretationsansatz zu Stanley Kubricks A Clockwork Orange
Elena Georg, Hanna Rasper, Natalie Kennepohl, Laura Ostermeier

»Das hier bin ich: Alex und meine drei Droogs: Pete, Georgie und Dim. Wir hockten in der Korova Milchbar und wir überlegten uns, was wir mit diesem Tag anfangen sollten. In der Korova Milchbar konnte man Milch Plus kriegen. Milch mit Velocet. Das heizt einen an und ist genau das richtige, wenn man Bock auf ein paar Ultrabrutale hat.«

Zentral ist die Rolle des Individuums und dessen Persönlichkeitsentfaltung innerhalb der Gesellschaft, zwischen Regierung und Wissenschaft, zwischen Moral und Trieben. Die Hauptfigur Alex handelt nach seinen Trieben und Gelüsten, die hauptsächlich von Gewalt und Sex gelenkt sind. Dabei gerät er aber mit der Regierung, dem Machthunger und dessen Gesetzen in Konflikt und muss sich diesen fügen. Die Wissenschaft bemächtigt sich der Gewalt über ein einzelnes Individuum und unterzieht ihn zur eigenen Machtgewinnung einer Gehirnwäsche und regelrechten Beraubung des Selbst. Da die Ästhetisierung von Gewalt, Vergewaltigung, Raub und Mord allerdings moralisch kritische Eigenschaften sind, ist »A Clockwork Orange« mehr als nur umstritten.

Steht das Wohl der Gesellschaft über der Freiheit des Individuums oder gerade anders herum? Diese und viele ähnliche Fragen, die in dem Film thematisiert werden, sind keine Fragen der 70er geblieben. Wir stellen sie uns auch und finden keine eindeutige Antwort darauf und gerade deswegen fasziniert und reizt uns dieses Thema. In unserer westlichen Gesellschaft, in der wir nahezu alle Möglichkeiten haben, ist das Problem unserer Zeit, dass gerade viele junge Leute keinen Weg finden und große Unsicherheit herrscht. Besonders in unserem Berufsfeld wird uns immer wieder gesagt, individuell zu sein, innovativ zu arbeiten und dabei gesellschaftsverträglich zu bleiben. Aber wie individuell darf man sein, ohne moralische Grenzen zu übertreten? Oft wird behauptet, es gäbe keine Tabus mehr zu brechen. Doch scheiden sich gerade an Werken wie »A Clockwork Orange« die Geister um dessen Tauglichkeit als Meisterwerk oder Schundfilm.

In unserer Fotostrecke wollen wir hauptsächlich bekannte Schlüsselszenen interpretieren und den Charakter des Films verdeutlichen. Hierbei soll die Spannung zwischen Faszination und Abstoßung, wie in unserem Vorbild, spürbar sein. Es wird im Folgenden zur Erklärung die Geschichte über den Film aus unserer Sicht erzählt.

Einblick in die Vielfalt der Arbeiten
Nathalie Kennepohl, Jochen Klaus, Kevin Kremer, Lars Reiners, Stella Legrottaglie, Hanna Rasper, Miriam Rieger, Mia Stevanovic

Der Almanach zeigt die Bachelor- und Masterarbeiten der Absolventen des Fachbereiches Mediadesign. Jede Arbeit wird auf zwei Seiten präsentiert. Auf der Vorderseite ist das Auge der jeweiligen Person zu sehen. Hierfür wurden die Augen der Personen im Vorfeld fotografiert. Auf der Rückseite mit den Informationen über die Arbeit befinden sich in der Mitte die Kontaktdaten des Absolventen. Dank der Perforierug kann man diese heraustrennen und als Visitenkarte verwenden. Die einzelnen Seiten wurden mit einer Buchschraube zu einem Fächer gebunden. Das Konzept, die Gestaltung und Umsetzung stammen von Studenten des Fachbereichs Mediadesign unter Leitung von Prof. Sybille Schmitz.

Vor über zwei Monaten saßen wir das erste mal zur Ideenfindung zusammen und entschieden uns für die Iriden. Denn jedes Auge ist einzigartig, unverfälschbar und ein optisches Meisterwerk der Natur. Daraufhin wurden die Absolventen fotografiert und jedem aus der Gruppe wurde eine Reihe von Personen zugewiesen. Daraufhin wurden die Ergebnisse zusammengetragen und für den Druck vorbereitet. Nach viel Schweiß und Fleiß konnten wir dann vor einigen Tagen den druckfrischen Almanach in Händen halten.

Der Almanach kann auf der Werkschau diesen Donnerstag und Freitag erworben werden und bietet einen Einblick in die Vielfalt der Arbeiten. In dieser Zeit verwandeln sich die Räume der Hochschule in eine große Ausstellung. Neben dem Fachbereich Mediadesign werden auch die Abschlussarbeiten der Fachbereiche Modedesign und Gamedesign gezeigt. In der Druckwerkstatt werden außerdem gelungene Semesterarbeiten der Mediadesigner ausgestellt. Das kommen lohnt sich!

Experimentelle Textarbeit (3. Semester)
Laura Stein

Das Ökosystem eines Gletschers ist sehr empfindlich. Durch den anthropogenen Klimawandel gehen die vereisten Giganten rapide zurück, wodurch ihre Schönheit in Vergessenheit gerät. Um dies in Erinnerung zu behalten wurde ein stilisiertes Modell angefertigt. Die »Landschaft« besteht aus etwa 150 verschieden großen Pyramiden aus Papier, welche nach Größe geordnet auf den Untergrund angebracht wurden. In völliger Dunkelheit wurde das Objekt als Projektionsfläche genutzt.

Editorial Design (3. Semester)
Polina Kitzmann, Tatjana Medvedev

Volkskultur – hier die russische – muss nicht in eine kitschige Layoutwelt verpackt werden. Im ersten Heft des neu konzipierten Kulturmagazins ermöglichen die Studentinnen dem Betrachter durch übergroße Nähe eine verwirrende, ungewöhnliche Perspektive, die mal das Druckraster, mal die grafisch gewordenen Details eines Schmuckstückes zeigt – intensive Bildwirkungen, die einem nahegehen. Die ungewohnte Konfrontation schafft Raum für Entdeckungen, für eine eigenwillige Kulturerfahrung.

Analyse (3. Semester)
Ramona Arbesmeier, Lena Maidl, Stephanie Vouilléme, Viktoria Brandstetter

Nachdem unsere Auswahl für eine Zeitschriftenanalyse auf ein Kultur-, ein Wirtschafts- und eine Philosophiefachzeitschrift gefallen war, haben wir uns einstimmig für ein Automagazin entschieden. Gut, sich von einem gelb-schwarz-gestreiften Rücken faszinieren zu lassen – kommt sonst wohl eher in der Tierwelt vor. Ein Blick in die Ramp bestätigte unseren Instinkt aber aufgrund des ansprechenden Designs, welches man in sämtlichen anderen Autozeitschriften vermisst, eindeutig. Außerdem war sofort klar, dass diese Analyse nicht nur durch recherchiertes Fachwissen, sondern auch und vor allem durch weibliche Reize glänzen sollte. Ziel der Arbeit war eine etwas andere Herangehens- und Gestaltungsweise. In diesem Sinne: Rampify Yourself!

Tatjana Medvedev
Experimentelle Textarbeit (3. Semester)

Die Buchstaben für diesen Font entstanden aus Gebäudeformen, die ich über »Google Maps« beim Betrachten der Stadt New York City ausgewählt habe. Als Textbeispiel für diesen Font wählte ich eine Passage aus Italo Calvinos »Unsichtbare Städte«. Die sozialkritische Thematik dieses Buches handelt von einer sich immer mehr verdichtenden Welt, die von Zerfall und Untergang bedroht ist.

Die ausgewählte Passage lautet:

»Cities, like dreams, are made of desires and fears, even if the thread of their discourse is secret, their rules are absurd, their perspectives deceitful, and everything conceals something else.«

Das Buch schließt mit der berühmt gewordenen Aussage:

»Die Hölle der Lebenden ist nicht etwas, das erst noch kommen wird. Wenn es eine gibt, ist es die, die schon da ist, die Hölle, in der wir jeden Tag leben, die wir durch unser Zusammensein bilden. Es gibt zwei Arten, nicht unter ihr zu leiden. Die erste fällt vielen leicht: die Hölle zu akzeptieren und so sehr Teil von ihr zu werden, dass man sie nicht mehr sieht. Die zweite ist riskant und verlangt ständige Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft: zu suchen und erkennen zu lernen, wer und was inmitten der Hölle nicht Hölle ist, und ihm Dauer und Raum zu geben.«

Editorial Design (3. Semester)
Sabine Groß, Aline Kettenberger, Bianca Weiß

Das Japan-Heft der von den drei Studentinnen entwickelten Graphic-Design-Zeitschrift überrascht positiv durch seine klare, gekonnte Linienführung in einem modernen Layout. Interessante, gut funktionierende Heftdramaturgie, spannungsvolle und abwechslungsreiche Layouträume mit sensiblen Bezügen zum Kulturraum des Heftthemas  führen zu einem stimmigen Gesamtbild.

 

Fotoprojekt
Franziska Sessler, Diana Kolbeck

Memento Mori ist ein dem mittelalterlichen Mönchslatein entstammender Ausdruck, der übersetzt »Gedenke, dass du sterben musst« bedeutet. Er ist nicht nur tief im Christlichen Glauben verwurzelt, sondern spannt sich über das Existenzverständnis aller Religionen dieser Erde.

Anfang und Ende sind zwei sich gegenseitig bedingende Ausprägungen des Lebens. So kann man in jedem Lebewesen ein auf ein Ende zustrebendes Individuum sehen. Sobald ein Leben anfängt, ist sein Ende bereits besiegelt.

Die fotografische Umsetzung erfolgt durch die Wahl passender Motive und Stimmungen, die das Thema in sich tragen. Erzählende Bilder beruhen hierbei auf Nahaufnahmen und sollen den Betrachter direkt mit dem zugrundeliegenden Credo konfrontieren. Formale, inkonkrete Bilder stützen sich auf assoziative Bildausschnitte oder Bewegungsaufnahmen und fangen zum Thema passende Stimmungen ein. Diese ergeben sich beispielsweise durch dunkle, harte Formen sowie hohen Kontrast.

Um die Vergänglichkeit der Dinge in denVordergrund zu rücken, wird bei allen Fotos die Sättigung stark reduziert. Dies schafft gleichzeitig eine einheitliche grafische Sprache.

 Sebastian Ibler
Facharbeit Fotografie

Als Thema für meine Arbeit im Fach Fotografie habe ich mich für »das Verderben« entschieden. Der Begriff ist auf das Vergehen von Lebensmittel zu beziehen. Ich möchte bei meiner Arbeit den Verfall von diesen dokumentieren, wobei das Hauptaugenmerk auf die natürliche Verwertung der in Lebensmitteln gebundenen Energie, durch Schimmel, gelegt wird. Ziel ist es den Schimmelpilz durch die Technik der Makrofotografie in ein anderes Licht zu rücken. Durch die starke Vergrößerung des Pilzes sollen schöne und fremdartige Welten festgehalten und in Szene gesetzt werden.

Im Internet findet man ein paar Fotobeispiele (siehe »Makroaufnahmen von anderen Fotografen«) dieser Technik der Fotografie, die bemerkenswert schöne Darstellungen von etwas geschaffen haben, das in unserer Gesellschaft als unwillkommen und unerwünscht definiert wird. Der Betrachter soll in eine fremdartige Welt eintauchen können, die ihn sowohl in landschaftliche Gebilde als auch in fiktive Phantasiewelten versetzt.

Fotografie-Arbeit
Caro Mühlheim, Saskia Haller von Hallerstein

Schwarz ist eine Farbempfindung, welche durch das Fehlen von Farbreizen entsteht.

Als Phrase bezeichnet man einen Ausdruck oder Satz, der so oft benutzt worden ist, dass er in seiner Bedeutung verblasst. Man kann Phrasen auch als leere Redensarten, nichts sagende Äußerungen oder Redewendungen bezeichnen.

Aus der Kombination beider Begriffe entstand unsere Fotografie-Arbeit.

schwarze Kunst.

schwarzer Humor.

schwarzer Peter.

schwarzes Schaf.

warten bis man schwarz wird.

anschwärzen.

schwarz auf weiß.

schwarz malen.

schwarz sehen.