Stehsatz

Capitalis Quadrata

Für diese Arbeit musste zuerst das Schreiben dieser speziellen Schrift mit der Bandzugfeder erlernt werden. Der geschriebene Text behandelt einen Auszug aus dem Lied »Die Straßen sind leer« von Clueso. Jedes vorkommende Wortbild wurde zunächst geschrieben und im Anschluss so ausgeglichen, dass sowohl jedes einzelne Wortbild für sich, als auch der gesamte Text ein einheitliches Gesamtbild erzeugt.

Die Anordnung lässt eine Art S-Form entstehen. Dadurch soll eine Assoziation zu den »Straßen« geschaffen werden, die in dem Lied das tragende Element sind. Zusätzlich wurden einige Wörter durch Neon-Gelbe Rechtecke ersetzt. Die Farbwahl dieser Rechtecke wurde neben dem Inhalt, auch durch die elektrischen Klänge der Musik beeinflusst.

Von Statik zu Dynamik
Visualisierung 1. Semester: Veronika Disl

Ziel dieser Arbeit ist es in zehn Schritten ausgehend von einem statischen, homogenen Quadrat zu einer dynamischen und freien Form zu gelangen. Hierzu wird ein Quadrat aus eng zusammenliegenden Spaghetti gebildet, welches dann durch stückweises Herausziehen und Verdrehen mehr und mehr zergliedert wird. Dabei werden zunächst Punkt- und letztendlich Linienstrukturen sichtbar, die in ihrer unregelmäßigen Anordnung sowohl Spannung, als auch den Eindruck von Bewegung und Räumlichkeit erzeugen und damit den dynamischen Charakter der Endform betonen.

Fraktur neu entdecken

Da mich die oft verschmähten gebrochenen Schriften faszinieren, schrieb ich meine Kalligrafie in einer Fraktur. Als Text wurde der sechste Streich von Max und Moritz gewählt, denn zeitlich passt die Fraktur zu dem Text. Außerdem wirkt die Fraktur dunkel und spitz. Wenn man den Zeichenstil der Max und Moritz-Geschichten betrachtet, wirkt dieser auch dunkel und düster. Zudem sind die »Übeltäter« Max und Moritz spitzfindig.

Als Papier wählte ich ein graubraunes Büttenpapier. Ich schrieb den Text mit einer Bandzugfeder und Skriptol, wobei die Verzierungen mit einer dünnen Zeichenfeder Zeile für Zeile eingearbeitet wurden. Die Anfangsiniziale wurde am Ende aus einem Samt-Papier ausgeschnitten und aufgeklebt. Abschließend wurde die Kalligrafie eingerahmt und mit einem Passepartout versehen; alles farblich auf das Papier abgestimmt.

Schriftanalyse der Guardian
Paul Kistner, Tatjana Medvedev, Phanpadit Pangnanouvong, Silvan Wenig

Die britische Zeitung »The Guardian« durchlief in ihrer fast 200-jährigen Geschichte viele verschiedene Designs, bis hin zum aktuellsten Redesign aus dem Jahre 2005. Im Zuge dieser Neuauflage wurde zusammen mit vielen anderen Veränderungen, wie etwa dem Wechsel auf das Berliner Format, ein neuer Schriftsatz für die Zeitung entworfen.

Die Schriftentwerfer Paul Barnes und Christian Schwartz befassten sich über mehrere Jahre hinweg mit Versuchen und verschiedensten Stilrichtungen einer passenden Schrift, um das optimale Ergebnis zu erzielen. So entstand ein Schriftsatz, der neben der namensgebenden Egyptienne auch Serifenlose in den verschiedensten Schnitten enthält, um jeder Anforderung gerecht zu werden.

In unserer Schriftanalyse behandeln wir neben der Geschichte der Zeitung auch die Geschichte der Egyptienne-Schriften im allgemeinen und natürlich die unserer Schrift. Hinzu kommen Untersuchungen der einzelnen Buchstaben bis hin zu Vergleichen mit den Schriften Clarendon und der Neuen Helvetica, aus welcher ein Teil des Schriftsatzes der Guardian entwickelt wurde.

Um diese Analyse in einen passenden Rahmen zu bringen, haben wir uns als Format auf die tatsächliche Größe des Guardian, das Berliner Format, festgelegt. Zusammen mit einem ungebleichten Papier in einer Stärke von nur rund 90 g/mentsteht so der zusätzliche haptische Eindruck, man würde eine Zeitung lesen. Zusammen mit einem experimentellen Layout entstand so eine Arbeit, die uns einerseits aufgrund der besonderen Geschichte des Guardian, andererseits aufgrund des weiteren Inhalts und Erscheinungsbildes ein wenig mit Stolz erfüllt.


Kevin Kremer und Miriam Rieger
Facharbeit Fotographie

Bei der entwickelten Bilderserie soll die Gegensätzlichkeit von dem äußerlich wahrgenommenem Individuum und den unbewussten, inneren Vorgängen dargestellt werden. Forschungen aus der Tiefenpsychologie u.a. von Sigmund Freuds Strukturtheorie von Ich, Es und Über-Ich waren hierbei richtungsgebend.

Die Kompositionen, die sich auf das äußere Erscheinungsbild fixieren, sind dabei in einem verstärkten Schwarz-weiß-Kontrast dargestellt. Denn gerade das was einen Menschen wirklich beschäftigt, ist innerhalb einer von Regeln und Normen geprägten Gesellschaft kaum wahrzunehmen.

So verschwindet das Unbewusste hinter einer, sinnbildlich gesprochenen, farblosen Wand. Gerade dadurch soll eine Konzentration auf die abgebildete Person geschaffen werden und eine Gegenspannung zu den inneren Vorgängen erzeugt werden. Diese sind so viel komplexer und kontrastreicher, als es erahnen lässt. Symbolisiert wird das dynamische Unbewusste, von aufeinander prallenden Farbwolken, die sowohl von Trieben verschiedener Art, als auch von Konfliktsituationen zwischen den drei Instanzen der Strukturtheorie bestimmt werden. Nachdem die Prozesse meist so verlaufen, dass das Individuum sich jener gar nicht bewusst ist, soll dies auch in der Bildkomposition ein grundlegender Bestandteil sein.

Weihnachtsdekoration
Alle Jahre wieder…

Auch dieses Jahr war es wieder so weit, eine Weihnachtsdekoration für den Eingangsbereich zu gestalten. Die Dekoration sollte diesmal nicht nur ästhetischen Ansprüchen genügen, sondern gleichzeitig auch als informierendes Element dienen. Auf den Tischen wurden Folien mit Text angebracht, der die schönen, aber auch kritischen Seiten der Weihnachtszeit aufzeigt. So verbringt ein Großteil der Menschen die Weihnachtszeit vor dem Fernseher.

Hauptelement der Weihnachtsdekoration ist eine Installation im Eingangsbereich. Von den Kabelkanälen an der Decke wurden bis zum Boden in mehreren Reihen ungefähr 850 Zeichen aufgehängt. Diese ergeben Wörter, die man mit Weihnachten verbindet. Positive wie negative Aspekte der Weihnachtszeit wurden bewusst gegenüber gesetzt, wie z.B. Zeit mit der Familie und Mord. Als Schrift wurde die Stempel Garamond gewählt. Die Weihnachtssterne setzen sich aus den Guillemets der Schrift zusammen, wodurch diese gut mit den Buchstaben harmonieren. Die einzelnen Zeichen wurden aus Finnpappe gelasert und in liebevoller Handarbeit aufgehängt. Noch einmal vielen Dank an alle Helfer!

Die Typoinstallation und die Weihnachtskarte bilden eine Symbiose. So wurde der Weihnachtsvorhang noch einmal klein auf der Vorderseite der Karte abgebildet. Die Gestaltung ist klar, das Papier der Karte sorgt für die weihnachtliche Stimmung.

Helfer: Miriam Rieger, Kevin Kremer, Lynn Mayer, Rita Schimanowski, Laura Ostermaier, Natalie Kennepohl, Lea Roth, Dudu, Lena Rößner, Veronika Disl, Maria Theresa Steiner, Florian Schmidt …

 

Theresa Schauer
Experimentelle Textarbeit: 3. Semester

Die erste Fassung des Merzgedichtes »An Anna Blume« wurde 1919 veröffentlicht und stammt aus der künstlerisch-literarischen Bewegung des Dadaismus.

In dieser Interpretation sind jeweils nur einzelne Wörter auf einer Seite hervorgehoben, was Bezug auf die Wortkunst-Collage Schwitters nimmt. Die starke Trennung der einzelnen Wörter veranlasst den Rezipient selbst nachzudenken, so dass er aufgefordert wird das Gedicht aktiv wahrzunehmen. Um dem Gedicht mehr Standfestigkeit zu verleihen ist es ausschließlich zentriert gesetzt. Der Betrachter hat durch die Statik das Gefühl in das Buch hinein gezogen zu werden. Im Gegensatz dazu sind jedoch auch andersartig gestaltete Seiten eingebaut, welche dem Buch eine dynamische Wirkung verleihen.

Kalligrafie – meine Suche nach dem eigenen Duktus (Scheitern erlaubt)

Die Skizzen sind Teil des Moduls Typografie des zweiten Semesters. Man kann beobachten, welche Schritte ich bei der Entwicklung meines Duktus, durchlief. Meine ersten Versuche galten den Frakturen und den Initialen. In späteren Skizzen widmete ich mich mehr runden Formen, die ich mit kleinen Punkten oder Details kombinierte, um einen Einklang  zwischen Wort und Gestalt zu erreichen.

Ein erster Durchbruch gelang mir bei dem roten Schriftzug »Akustik«, den ich als Kompromiss zwischen den runden und langgezogenen Formen, erkannte. Es folgten unzähligen Varianten, während ich zur gleichen Zeit auch Bedeutung und Inhalt untersuchte, um zu sehen wie der Begriff an sich in meinem Verständnis auszusehen hatte.

 Ein Buch im Buch
 Natalie Kennepohl, Laura Ostermeier, Hanna Rasper, Sonja Schröder

»Die Landeshauptstadt München hat ihren einstigen Oberstudiendirektor vergessen, seine damalige Schule kennt ihn nicht mehr. So wollen wir mit dieser Jahresausgabe ihn noch einmal würdigen und der Vergessenheit entreißen, die er nicht verdient hat.« Philipp Luidl

Nun, weitere 16 Jahre später, wollen auch wir mit unserer Arbeit noch einmal Georg Trump die ihm zustehende Aufmerksamkeit schenken. Durch die intensive Auseinandersetzung mit ihm und seinem Schaffen im Zuge dieser Schriftanalyse, haben wir ihn hoch schätzen gelernt. Bei unserer Recherche konnten wir auf erschreckend wenig Material zurückgreifen. Als literarische Quellen dienen uns vor allem das Gedenkbuch an Trumps Schaffen »Vita Activa« der Typografischen Gesellschaft München, aus dem Jahr 1967 und die dazugehörige Neuauflage aus dem Jahr 1997 des Grafischen Betriebs München.

Unsere Schriftanalyse besteht aus zwei Teilen.

Der Hauptteil, die eigentliche Analyse behandelt Klassifikation, Einzelzeichen, Raum und Gegenraum, Rhythmik, Kerning und Anwendungen, sowie einen Teil, der sich mit dem Vergleich von Digitaldruck und Bleisatz beschäftigt. Der mittlere Teil, das Buch im Buch, stellt den Schriftentwerfer Georg Trump vor. Uns war die Auseinandersetzung mit der Person Trumps besonders wichtig, deshalb haben wir ihm einen eigenen Teil innerhalb unserer Analyse gewidmet. Dieser beinhaltet die Kapitel Leben, Charakter und Schaffen. Gestalterisch sollte das Buch ebenfalls einem Georg Trump angemessen sein. Da er ein klassischer Schriftschneider und Typograf war und auch die Trump Mediäval diese Züge besitzt, zeigt sich auch unser Buch in einem klassischen Format. Allerdings wäre Trump und seine Schrift nichts Besonderes, wenn sie nicht doch etwas aus ihrer klassischen Form ausbrechen würde. So soll auch unsere Analyse durch ein harmonisches Zusammenspiel zwischen schwarz, weiß, gelb, Folie, unterschiedlichen Papierfarben und natürlich dem Buch im Buch etwas Besonderes und eigenwilliges sein.

Nicht zuletzt ganz im Sinne von Georg Trump.

Das Fernsehen der Zukunft

Das Fernsehen des 21. Jahrhunderts steht, durch veränderte Gesellschafts- und Nutzerstrukturen, neuen Herausforderungen gegenüber und befindet sich in einer Phase des Experiments. Sendeunternehmen versuchen mit zusätzlichen Angeboten im Internet auf den Wandel der Zeit zu reagieren und Monopolstellungen aufzubauen. Der Zuschauer ist dadurch mit austauschbaren Sendeformaten sowie Inhalten konfrontiert und steht einer Vielfalt gegenüber, die ihm die Programmauswahl und damit seinen individuellen Fernsehkonsum erschweren. Die Kunst, sich dem stetigen Flow anzupassen, alte Denkmuster gegenüber neuen Strukturen zu öffnen und sich mittels Eigeninitiative der elektronischen Informationsflut zu entziehen, gelingt manchem nur schwerlich.

Ein Modellplan für zukünftiges Fernsehen in Deutschland soll dem Zuschauer die Möglichkeit bieten, Fernsehen wieder bewusster und zielgerichteter zu konsumieren. Mittels personalisierter Inhalte tritt der individuelle Konsum wieder in den Vordergrund und der Zuschauer kann die vorhandene Angebotsvielfalt bewältigen. Sendeinhalte werden vereint und zentral gebündelt auf einer online-basierten TV-Plattform zur Verfügung gestellt.