Stehsatz

New York City – TDC60 Opening – Student Awards

Am 11. Juli war es soweit, New York City, wir kommen! Nach einem angenehmen Flug ging es direkt auf Entdeckungsreise durch NYC. Es ist ein atemberaubendes Gefühl, das erste mal zwischen riesigen Hochhäusern durch die Stadt zu laufen. Sobald man auf die Straße geht, ist man mitten im hektischen Treiben und man beginnt zu verstehen, warum die Stadt niemals schläft. Der Geräuschpegel von NYC ist enorm, jede zwei Minuten hört man Sirenengeheule und hupende Autos. Nachts ist NYC ein Lichtermeer in allen erdenklichen Farben.

Im Gegensatz zu Deutschland ist auf jedem öffentlichen Verkehrsmittel die Amerika-Flagge abgebildet, aber auch so findet man die Flagge an vielen Orten, sei es die Grand-Central-Station oder eine Autowerkstatt. In ewiger Erinnerung wird auch die erste Begegnung mit der New Yorker U-Bahn sein, die im Vergleich zur Münchner U-Bahn ein Ungetüm ist.

In New York habe ich den besten Burger meines Lebens gegessen, das Fleisch in Whiskey gebraten!
Aber auch das typisch deftige Frühstück mit Bacon, Eiern und Toastbrot werde ich vermissen.
Ein besonderer Moment bot sich am Sonntagabend vor der Verleihung, als Deutschland Weltmeister wurde. Das Empire-State-Buildung leuchtete schwarz-rot-gold und die Antenne glitzerte.

Typografisch Interessierte dürften die Chelsea-Markets sehr gefallen, ein alter Lagerhallen-Komplex mit einzigartigem Charme. Dort kann man leckere Spezialitäten und viele andere Dinge kaufen. Im Gegensatz zu Deutschland sind in Amerika die Speisekarten in den Restaurants viel hochwertiger gestaltet und man sieht überall in der Stadt wunderschöne Hand-Lettering-Arbeiten. So war auch das Leitsystem in den Chelsea-Markets kalligrafisch umgesetzt.

Am 16. Juli fand das 60. TDC Opening und die Verleihung der Student Awards in der »The Cooper Union« statt. Schon vor Beginn der Verleihung konnte man durch die Ausstellungsräume gehen und die hochkarätigen und sauber gestalteten Arbeiten betrachten. Direkt am Eingang waren die 3 besten Studentenarbeiten, aber noch ohne Platzierung, ausgestellt.

Kurz darauf begann die Verleihung der Student Awards. Die Stempel-Garamond-Schriftanalyse wurde 3., die Theinhardt-Schriftanalyse 2., und ein Japaner mit seinem Buch 1. Nach der Verleihung wurde David Berlow für sein Lebenswerk als Schriftgestalter geehrt.

Nach der Verleihung konnte man noch einmal die ausgestellten Arbeiten betrachten, wobei nun die Platzierung vorhanden war. Währenddessen gab es einige interessante Gespräche mit anderen Gestaltern.

Zwei Tage später ging es wieder nach München, aber mit vielen Erlebnissen und Eindrücken mehr, zurück.

 

5 x Certificate of »Typographic Excellence«

Bei der diesjährigen Preisvergabe des renommierten »New Yorker Type Directors Club« wurden 5 typografische Arbeiten von Studierenden der MD.H München ausgezeichnet. Die Schriftanalyse von Kevin Kremer, Miriam Rieger und Corinna Rusker zur »Theinhardt« und die Schriftanalyse von Lars Reiners, Lea Roth, Nadine Meyer und Benedikt Lämmel zur »Stempel Garamond« erreichten Platz 2 und 3 in der »Kategorie« Studenten. Die Schriftanalyse zur »Trump Mediäval«, die Bachelorarbeit »der Dialog« sowie die freie Textarbeit das »Equilibrium« wurden mit dem »Certificate of Typographic Excellence« gewürdigt.

Die Arbeiten sind vom 23. Juli bis 17. August 2014 in München zu sehen.

Ich gratuliere!

Berufe zwischen Beschleunigung & Stillstand

Das Buch zeigt Berufe, die von einer Beschleunigung oder Stillstand geprägt sind. Dies kann auf physischer oder auch psychischer Ebene der Fall sein. Es werden jeweils 10 Berufe auf jeweils 4 Seiten gezeigt. Das erste Buch handelt von folgenden entschleunigten Berufen: Bibliothekar, Bombenentschärfer, Künstler, Mönch, Museumswärter, Restaurator, Schmuckeremit, Schriftsetzer, Skriptor, Uhrmacher. Der Stillstand wird durch ein Quadrat dargestellt, welches für Ruhe und Beständigkeit steht. Ein gelber Farbrand auf jeder Seite unterstreicht dies und ist ein optisches Highlight.­­ Auf  der ersten Seite zum jeweiligen Beruf wird ein berufstypisches Element in Rasteroptik gezeigt. Die zweite Seite erklärt den Beruf in Bezug auf Beschleunigung & Stillstand. Die folgende Doppelseite zeigt informative, aber auch unterhaltsame Zitate oder Texte zu dem Beruf.

Das zweite Buch widmet sich diesen Berufen: Arzt, Balletttänzer, Extremsportler, Geheimagent, Kindergärtner, Koch, Pilot, Pizza-Lieferant, Stuntman, Soldat. Hier dient ein rotes Dreieck als Symbol für die Beschleunigung. Beide Bücher zeichnen sich durch eine grafisch reizvolle Gestaltung und Einfachheit aus. Ziel der Arbeit ist es, dem Betrachter einige interessante Berufe auf eine etwas andere Art zu zeigen. Darunter sind auch einige »ausgestorbene« Berufe.

Natalie Kennepohl, Kevin Kremer, Miriam Rieger, Laura Ostermeier
Endlosfaltung – Die ewige Wiederkunft

Diese Arbeit beschäftigt sich mit der ewigen Wiederkunft, der Wiederholung des Gleichen. Inspiration für diese Arbeit war ein Auszug aus Friedrich Nietzsches »Also sprach Zarathustra – Ein Buch für Alle und Keinen«. Das Thema der ewigen Wiederkunft thematisiert Nietzsche besonders im folgenden Textausschnitt:

»Alles geht, Alles kommt zurück; ewig rollt das Rad des Seins. Alles stirbt, Alles blüht wieder auf, ewig läuft das Jahr des Seins. Alles bricht, Alles wird neu gefügt; ewig baut sich das gleiche Haus des Seins. Alles scheidet, Alles grüsst sich wieder; bleibt sich treu der Ring des Seins. In jedem Nu beginnt das Sein; um jedes Hier rollt sich die Kugel Dort. Die Mitte ist überall. Krumm ist der Pfad der Ewigkeit.«

Diese Textpassage setzt den inhaltlichen Rahmen der Arbeit und wurde auf die quadratische Endlosfaltkarte gedruckt. Die Besonderheit der Karte besteht darin, dass sie unendlich oft gelfaltet werden kann, ohne dabei jemals zu einem Ende zu gelangen. Sowohl die Faltung als auch der Text finden durch das Umklappen eine Fortsetzung und sind endlos. Somit schließt sich der Kreis und das Unendliche wird sowohl durch die Faltkarte an sich als auch durch den ewig weiterführenden Text thematisch vereint.

Dieses zyklische Zeitverständnis nimmt in Nietzsches Philosophie eine zentrale Position ein. Demnach kehren alle Geschehnisse unendlich oft wieder. Inzwischen ist man sich durchweg einig, dass die ewige Wiederkunft ein sehr bedeutungsvoller Gedanke von »Also sprach Zarathustra« ist. Diese Unendlichkeit stellt für Nietzsche die Grundlage höchster Lebensbejahung dar. In seiner Autobiografie »Ecce homo« beschreibt der Philosoph den Moment der Eingebung mit flammenden Worten. Es ist die Rede von einer Erleuchtung und davon, dass »mit unsäglicher Sicherheit und Feinheit, Etwas sichtbar, hörbar wird, Etwas das Einen im Tiefsten erschüttert und umwirft, […] Man hört, man sucht nicht; man nimmt, man fragt nicht, wer da giebt; wie ein Blitz leuchtet ein Gedanke auf. Mit Nothwendigkeit, in der Form ohne Zögern, – ich habe nie eine Wahl gehabt.« Diese tiefe Regung soll einen Tränenstrom bei Nietzsche ausgelöst haben, einen Zustand der vollkommenen Bestürzung. Nietzsche schließt die Beschreibung mit den Worten:
»Dies ist meine Erfahrung von Inspiration; ich zweifle nicht, dass man Jahrtausende zurückgehen muss.« Es wird klar, welch zentrale Rolle dieser Gedanke in Nietzsches Werk einnimmt. Wie der Nietzsche Biograph Rüdiger Safranski diesbezüglich feststellt, würde der Philosoph von nun an sein Leben in den Dienst dieses Gedankens stellen.

Ausstellung im PUC
Lars Reiners

Die Erfindung des Fließbands unterstützte die Beschleunigung der Arbeitsabläufe. Diese Beschleunigung ging aber oft mit immer schlechteren Arbeitsbedingungen einher. Doch ohne die Entwicklung des Fließbands wäre die Welt, so wie wir sie heute kennen, nicht vorstellbar. Dieses 12-seitige Leporello zeigt große Meilensteine der Fließbandentwicklung, wie z.B. die Union Stockyards in Chicago. Die Gestaltung lehnt sich an die Arbeitsweise der Fließbänder an; das Leporello ist selbst eine Art Fließband. Stellt man die Buchvorderseite an die Buchrückseite bildet sich der Titel der Arbeit: Das Fließband. Man kann das Leporello wie ein Buch zusammenfalten oder – wie in der Kunstausstellung – aufgeklappt lesen.

Natalie Kennepohl, Kevin Kremer, Miriam Rieger, Laura Ostermeier
Wortskulpturen: Gewalt – Gefangen – Auflehnung

 

Baum im Herbst von Hermann Hesse

Noch ringt verzweifelt mit den kalten
Oktobernächten um sein grünes Kleid
mein Baum. Er liebt’s, ihm ist es leid,
Er trug es fröhliche Monde lang,
Er möchte es gern behalten.

Und wieder eine Nacht, und wieder
Ein rauher Tag. Der Baum wird matt
Und kämpft nicht mehr und gibt die Glieder
Gelöst dem fremden Willen hin,
Bis der ihn ganz bezwungen hat.

Nun aber lacht er golden rot
Und ruht im Blauen tief beglückt.
Da er sich müd dem Sterben bot,
Hat ihn der Herbst, der milde Herbst
Zu neuer Herrlichkeit geschmückt.

In Hermann Hesses Gedicht »Baum im Herbst« geht es um den so genannten Kreislauf des Lebens. Dieser Kreislauf des Lebens kann als ein Zustand zwischen Stillstand und Beschleunigung gesehen werden: Festhalten – Aufgeben – Bekommen.

Um das Ganze vor dem Hintergrund der Zeit des Ersten Weltkrieges zu betrachten und zu veranschaulichen werden die Worte Gewalt – Gefangen – Auflehnung verwendet. Sie zeigen einen ganz eigenen Kreislauf des Lebens, der auf den ersten Blick eher negativ erscheint, es aber nicht ist:

Gewalt ist eine Form des Kämpfens, um persönliche Werte durchzusetzen. Die Buchstaben fügen sich gegenseitig Gewalt zu, sie scheinen sich gegenseitig zu durchbohren, zu durchdringen und aufzuspießen.

Gefangen ist eine Form des Aufgebens und des gebrochenen Willens. Die verschachtelten Buchstaben wirken eng, bedrückend und scheinen sich resigniert ihrer Gefangenschaft hinzugeben.

Auflehnung ist eine Form neu gewonnene Hoffnung und Kraft zu zeigen. Die Buchstaben dieses Objektes scheinen der Gravitation zu trotzen. Sie türmen sich schräg nach oben auf und scheinen eine Revolte zu beginnen.

Durch die freie Anordnung im Raum kann der Betrachter das Projekt aus unterschiedlichen Perspektiven betrachte und so immer wieder neu erfahren.

Natalie Kennepohl, Kevin Kremer, Miriam Rieger, Laura Ostermeier
Bewegte Wörter einer bewegten Zeit

Auflehnung, Hoffnung, Gewalt, Aggression, Tabularasa und Gefangen sind Begrifflichkeiten die im unmittelbaren Zusammenhang mit der Zeit rund um den Ersten Weltkrieg stehen. Es war eine Zeit des Umbruchs und der Spannung.

In der Kunst schockierten die Dadaisten mit Lautgedichten und Werken, die dem Zufall verschrieben waren. Mit allen Mitteln kämpften Feministinnen, wie Anita Augspurg für mehr Rechte für die Frau. Kinos und Kaufhäuser lockten die Massen, in eine neue, glitzernde und aufregende Welt. 1913 wurde die Automobilindustrie mit der Einführung der Fließbandproduktion, von Henry Ford revolutioniert.

Viele weitere Ereignisse und Erfindungen wären an dieser Stelle zu nennen, wobei sich parallel dazu die politische Situation zuspitzte und schlussendlich 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach.

Die typographische Installation soll genau diese beschriebene Zeit in ihrer – sinnbildlich gesprochen – aufgeladenen Spannung wiedergeben.

Dazu sind die unterschiedlich großen Buchstaben in rhythmischen Wortgebilden auf einer großen, schwarzen Holzplatte angeordnet. Die Buchstaben bestehen aus ausgefrästen weißen Dibond-Platten, die in ihrer Wirkung an dünnes Metall erinnern. Um den Größenunterschied, sowie die Rhythmik zu verstärken sind die Buchstaben nicht nur direkt auf die Platte montiert, sondern teilweise auch auf unterschiedlich hohen Nägeln angebracht. Das besondere dabei ist der Aspekt der Dynamik, denn einige Buchstaben werden mit Hilfe eines Elektromotors in eine rotierende Bewegung versetzt, wobei die einzelnen Geschwindigkeiten unterschiedlich sind.

Beim Betrachten dominiert wohl zuerst ein Gefühl der Neugier, oder einer heiteren Erstauntheit. Doch je länger man die Installation betrachtet, desto mehr wird man in den Bann der Bewegung und der Geräusche der Elektromotoren gezogen. Man könnte es als eine Simultanität der Gefühle bezeichnen, die vermutlich individuelle Ausprägungen haben werden. Die Intention dabei ist, einen Versuch der Annäherung an die damalige Zeit herzustellen.

56|10 – Eine Visualisierung der Gefallenen im ersten Weltkrieg«
Dudu Pangnanouvong
Wer kann sich unter diesen Zahlen etwas vorstellen: 10 Millionen Gefallene – 56 Millionen Soldaten? Kinder wählen ihre eigenen Wege, um sich in komplexe Auseinandersetzungen hineinzuversetzen. Mit Hilfe der visuellen Möglichkeiten des Kriegsspielzeuges bringt Dudu Pangnanouvong dem Betrachter die Verhältnisse und die Absurdität der Verluste der beteiligten Länder im 1. Weltkrieg näher.
Dieses Buch wird zusammen mit vielen anderen Arbeiten der Klasse MD1012 in der Ausstellung »Zeitzeichen zwischen Stillstand und Bewegung« im Kulturcentrum Puchheim (www.puc-puchheim.de) vom 16. Mai bis 1. Oktober 2014 zu sehen sein. Diese Ausstellung setzt sich anlässlich des 100. Jahrestages des Kriegsbeginns 1914 mit einem für die Zeit bezeichnenden Gegensatz auseinander: Das vor 1914 berühmte Puchheimer Flugfeld wurde nach Kriegsbeginn in ein Gefangenenlager umgewandelt. Dieser Kontrast – die Entwicklung einer neuen Freiheit durch die schnelle, erhabene Bewegung in der Luft und die demoralisierende Erfahrung der Gefangenschaft – war Teil der Aufgabenstellung dieses Studienprojektes.
Momentaufnahme
Natalie Kennepohl, Kevin Kremer, Miriam Rieger, Laura Ostermeier

Die Zeit vor dem ersten Weltkrieg war so vielfältig, wie es selten eine Zweite war. Zwischen der Weltausstellung von 1900 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs befand sich Europa im Wandel – der Alltag, die Kunst, Wissenschaft und Politik wurde von unterschiedlichsten Strömungen beeinflusst und durchrüttelt. So postulierte Virginia Woolf mit den Worten »In or around 1913 Human character changed« ein Sinnbild der damaligen Zeit – Frauen kämpften öffentlich und voller Elan für das Wahlrecht, die Kunst befreite sich von gegenständlicher Gebundenheit, die Männlichkeit wurde als solche grundlegend in Frage gestellt und Freud begann, die dunkle Seite der menschlichen Seele zu erforschen.

Um all die Strömungen des Anfangs des 20. Jahrhunderts gebührend widerspiegeln zu können, wurden verschiedensten thematischen Gebieten dieser Zeit innerhalb des Projekts, ein eigenes Buch gewidmet. Als Vorlage für den Inhalt dienten Auszüge aus dem Buch »Der Taumelnde Kontinent« von Philipp Blom, erschienen im Hanser Verlag. In seinem Buch inszeniert Blom den Anfang des 20. Jahrhunderts als spektakuläre Phase der europäischen Geschichte und schafft es die damaligen Geschehnisse ohne die langen Schatten, die die Zukunft auf diese Zeit werfen wird, in Szene zu setzen, als eine Zeit, irgendwo zwischen dem »Fin de Siècle« und der »Belle Epoque«, in der die Menschen einen Weg ins Unbekannte wagten und trotz der Erregung von Unsicherheit geplagt wurden.

Das Projekt besteht aus insgesamt acht Büchern, deren Erscheinungsbild an die zur selben Zeit aufkommenden »Inselbüchlein« erinnern soll – alle Bücher besitzen einen repräsentativen Schutzumschlag im ähnlichen Stil. Im Bleisatz bedruckte Etiketten, die jeweils an identischer Stelle auf den Schutzumschlägen befestigt sind, geben dem Projekt charakterlich eine zusätzliche Verbindung zwischen damals und heute. Ein schlichter, schwarzer Schuber hält das Projekt zusammen und gibt dem Ganzen einen sinnbildlichen Rahmen. Als zusätzliches Gestaltungselement besticht jedes Buch durch eine handwerkliche Besonderheit – entweder ist es das Papier, auf dem gedruckt wurde, kleine handwerkliche Raffinessen bei der Weiterverarbeitung der Bücher, oder der experimentelle Einsatz von verschiedenen Formaten innerhalb eines Buches.

Durch die thematisch unterschiedlichen Schwerpunkte sollen einzelne Zeitzeichen aufgegriffen und dem Leser ein Überblick dieser rasenden Zeit gegeben werden. So greift eines der Bücher eine Vorlesung Sigmund Freuds auf, ein Anderes beschreibt den Glanz der damaligen »Paläste für das Volk«. Auch der Kampf der Frauen um das Wahlrecht, der Einsturz des männlichen Egos und der Rausch der Geschwindigkeit, ermöglicht durch die neue Technik, werden in den Büchern beschrieben. Das Projekt präsentiert einen Anklang an die damalige Zeit und eröffnet dem Betrachter neue Blickwinkel auf eine erregende Zeitspanne.

Workshop Type Design: Urban Type – Eine typografische Spurensuche im Stadtbild 
Hanna Rasper

Die Stadt ist voller Buchstaben und Zeichen. Im Fokus eines mehrtägigen Typo-Workshops an der Mediadesign Hochschule Berlin standen Schriftfragmente im urbanen Raum, die sich erst auf den zweiten Blick offenbaren.

Hanna Raspers Suche nach spannenden typografischen Fragmenten, führte direkt an die Knotenpunkte der Hauptstadt, wie dem Alexanderplatz oder dem Kottbusser Tor. Dort fand die Studentin jede Menge Vorlagen für die von Ihr erdachte Schrift, welche schlicht und einfach dem bestehen sollte, was Tauben der Stadt hinterlassen.

Aus den unzählgen Fotografien wurde am Ende des Workshops ein Alphabet aus 26 Versalbuchsstaben erstellt, welche komplett oder einzelnen Buchstaben auf Plakate und Postkarten gedruckt wurden.