Stehsatz

Editorial Design 3. Semester
Feyza Demirören, Veronika Disl, Paulina Meider

Das Modeprojekt »Show Off – Off Show« war eine perfekte Möglichkeit den organisatorischen-, sowie den gestaltungsorientierten Aspekt unseres Studienganges live und möglichst detailgenau an einem tatsächlich praktisch realisierten Projekt zu erproben. Durch die Ausarbeitung zahlreicher Modifikationen waren wir in der Lage neue und wertvolle Eindrücke im Bereich Communication & Editorial Design sammeln zu können.

Unsere Studien und Entwürfe wurden in einer dazugehörigen Broschüre festgehalten. Als besonderes Merkmal, welches die Auseinandersetzung mit dem Thema Mode verdeutlicht, wurde der Umschlag in einer an Stoffstrukturen erinnernden Haptik gestaltet. Dies erfolgte durch manuelle Cut- und Faltarbeit.

Editorial Design 3. Semester
Stefanie Kutzschbach

In meinem Konzeptbuch setze ich mich zunächst mit typografischen Gestaltungsmöglichkeiten unter den Aspekten Verdichtung und Enge auseinander, anschließend mit Weitläufigkeit und Auflösung. So wurden die anfänglich in sich geschlossenen »Texttafeln«, die aus der Dopplung, Spiegelung und Drehung der Head hervorgingen, weiterentwickelt.

»Der Steppenwolf« – Manipulation an der Buchform
Typografie 3. Semester: Julian Schöll

Die Lektüre eines Buches, intensiv gelesen, beeinflusst kurz-, manchmal gar langfristig das eigene Selbstverständnis. Der Leser nimmt seiner persönlichen Präferenz entsprechend Passagen, Botschaften etc. aus einem Buch auf, rezitiert diese oder bindet diese manchmal sogar in sein eigenes Denken, sein Weltbild mit ein. Wenn man so will: ein Stück Macht in den Händen des Autors, inklusive der Möglichkeit der Manipulation für den, dessen Waffe das Wort ist.

Diese, dem Prozess des Lesens innewohnende Veränderungsvielfalt wollte ich an eben dem Buch, das vor Jahren mein Denken nicht unbeträchtlich prägte, verdeutlichen.  Jede einzelne Wirkung – ergo Manipulation – unterliegt einer gewissen Logik ebenso wie einem Rhythmus, nichts ist willkürlich zerstört. Der Betrachter ist gefordert das System dahinter selbst zu erschließen.

Autor: Julian Schöll
Editorial Design 3. Semester
Felix Kaiser

»Remember to look up at the stars and not down at your feet. Try to make sense of what you see and wonder about what makes the universe exist. Be curious.« – Stephen Hawking

Licht benötigt in etwa 8 Minuten und 20 Sekunden, um von der Sonne auf unsere Erde zu gelangen. Dabei legt es eine Distanz von über 150 Millionen Kilometern zurück. Das Sternensystem Alpha Centauri ist das unserer Sonne am nächsten gelegene. Die Reise des Lichts von Alpha Centauri zu unserer Erde dauert in etwa 4 Jahre – das Universum ist ein großer Ort. Geradezu lächerlich groß, wenn wir derartige Größenverhältnisse mit denen unserer eigenen, ganz persönlichen Welten vergleichen. Doch scheinbar liegt es in unserer Natur, sich nicht von Zahlen abschrecken zu lassen, Grenzen zu überwinden, weiter zu gehen.

1988 veröffentlicht der Physiker Stephen Hawking das inzwischen meistverkaufte populärwissenschaftliche Buch aller Zeiten: »A Brief History of Time«. In dem Buch befasst sich Hawking mit dem Ursprung des Universums, der Bedeutung von Zeit und stellt dabei aktuelle Themen und Theorien der Kosmologie vor. Er ermöglicht es Lesern, die Grenzen der eigenen Welt zu verlassen, den Blick zu erweitern.

In den hier zu sehenden Textstrukturen befasste ich mich damit einen solchen Blick in die Ferne nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell umzusetzen. Durch vielfaches verschieben und duplizieren der Textebene entstanden so verschiedene Raumstrukturen.

Bachelorarbeit
Tatjana Medvedev
Goethes Faust. Lesen.

Das Lesen – seit dem digitalen Zeitalter befindet sich die wichtigste kulturelle Errungenschaft der Menschheit im starken Umbruch. Das Internet hat dafür gesorgt, dass gegenwärtige Informationen auf verschiedenen Kanälen an jedem Ort und zu jeder Zeit abrufbar sind. Der schnelle und flexible Zugang zu digitalen Inhalten begünstigt zwar in vielerlei Hinsicht die Informationsvermittlung, ist jedoch auch ein Grund zur oft vertretenen Annahme, dass die klassische Lesekultur bedroht sein könnte. Diese befindet sich in der Tat im starken Rückgang, wenn man bedenkt, dass wir heute hauptsächlich flüchtige Informationen in Form von E-Mails, WhatsApp-Nachrichten, Facebook-Posts, Tweets oder Blogeinträgen rezipieren. Diese Bachelorarbeit befasst sich mit dem heutigen Lesewandel und unternimmt den Versuch die Menschen zu motivieren mehr und anspruchsvoller zu lesen, indem sie am ersten Teil des Fausts neue typografische Zugänge für anspruchsvolle Literatur anhand verschiedener Lesemethoden aufzeigt.

»Congratulations your work was selected!« – Zum 61. Mal wählte der »Type Directors Club« in New York auch dieses Jahr knapp 300 Arbeiten von insgesamt über 1600 Einsendungen aus und prämierte sie mit dem »Certificate of Typographic Excellence«, eine Anerkennung hervorragender typografischer Leistungen im vergangenen Jahr.

Unserem Projekt »Momentaufnahme« wurde diese Ehre zuteil. Die Arbeit versucht, neue Blickwinkel der elektrisierenden Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zu eröffnen. Als Vorlage dienten hierbei Auszüge aus dem Buch »Der Taumelnde Kontinent« von Philipp Blom, erschienen im Carl Hanser Verlag. Hier beschreibt Blom eine Zeit, die oftmals durch die Geschehnisse, die in naher Zukunft folgen sollten, überschattet wird. Die Rede ist von einer dynamischen und explosiven Zeit, in der sich neues Gedankengut ebenso schnell entfaltet, wie technologische Entwicklungen gen Himmel streben. Paläste für das Volk werden errichtet, dunkle Seiten der menschlichen Psyche werden erforscht und im Rausch der Geschwindigkeit steht das männliche Ego vor dem Umbruch, während sich eine neue, aggressive Frauenbewegung stark macht.

Den verschiedenen Themen wurde jeweils ein Buch gewidmet, das äußerlich an die zur selben Zeit aufkommenden »Inselbüchlein« erinnern soll. Jedes der insgesamt acht Bücher zeichnet sich durch eine autonome grafische Sprache aus und besticht durch individuelle Raffinessen bei der Weiterverarbeitung. So wurde auf verschiedene Papiersorten, Formate und Falttechniken bei der Ausarbeitung des Projekts zurückgegriffen. Im Bleisatz bedruckte Etiketten, die jeweils an identischer Stelle auf den einzelnen Büchern befestigt sind, geben dem Projekt eine zusätzliche Verbindung zwischen damals und heute.

Wir – Natalie Kennepohl, Miriam Rieger, Laura Ostermeier und Kevin Kremer – freuen uns sehr über  die Anerkennung des »Type Directors Clubs« und wir freuen uns, unsere Arbeit in über vierzehn Länder zeigen zu dürfen.

shred.
Editorial Design 3. Semester
John Haag, Maria Theresia Steiner, Stefan Stork

Ein Magazin das anders sein soll. Snowboard, Freeski, Skate, Longboard, Surf – alles vereint. Viele Snowboarder oder Skifahrer verbringen den Sommer auf den Wellen oder flitzen kurvige Bergstraßen auf ihren Longboards hinunter. Ein Grund für uns, den Lifestyle dieser Sportarten in einem ansprechenden Magazin zu vereinen, das Spaß macht zu lesen.

»Jedes Mal neu – jedes Mal anders«. Wie sich die Sportszene fast täglich ändert, so soll auch unser Magazin gestalterisch nie stillstehen. Bindung, Materialwahl und Farbe werden sich von Ausgabe zu Ausgabe ändern. Einiges soll aber doch auch beständig bleiben, wie Format und Typographie.

In dieser Ausgabe arbeiten wir hauptsächlich mit analogen Fotos in Kombination mit Illustrationen und Cartoons. Unser Magazin enthält 2 kleinere Formate, die herausnehmbar und einzeln zu lesen sind. Alle behandleten Sportarten sind Brettsportarten, weshalb unser Magazin natürlich auch ein Brett enthalten muss. Auch wenn sich die Geister bei den Ski scheiden … hat nicht damals schon der Skilehrer Hansi gesagt: »So Kinda, jetz schnall ma uns die Brett´l o!« Dazu kommt, dass diese Ausgabe des Magazins zu großen Teilen aus Product Specials besteht und somit ein Brett doch ganz passend ist, um sich auf die neuen»Brett’l« vorzubereiten.

Autor: John Haag, Fotos: Veronika Disl

Raimund Girke – das Weiß meiner Bilder
Editorial Design 3. Semester
Feyza Demirören, Veronika Disl, Paulina Meider

Inspiriert durch die eindrucksvolle Ausstellung von Raimund Girke entfaltete sich die Idee einer kompakten, doch im gleichen Moment präzisen Wiedergabe der Besonderheiten des Künstlers und seiner Werke. Rein, klar und dennoch facettenreich nimmt die Farbe Weiß innerhalb der Bilder durchweg eine vergleichsweise dominante Stellung ein, wodurch es dem Künstler gelingt die großzügigen und ausschweifenden Bewegungen seiner Maltechnik in Harmonie zum Ganzen zu bringen.

Im Anbetracht der dirigierenden Bildstruktur fiel die Auswahl bei der Form des Mediums auf ein Leporello. Ob horizontal oder vertikal aufgeklappt ergibt die verformbare Zickzack-Faltung ein zusätzlich spannendes Muster. Ebenso wurde bei der inhaltlichen Konzeption der Trend der Dualität beibehalten, durch die Unterteilung der Themengebiete in zwei Bereiche, Struktur und Farbe Weiß, beziehungsweise Girkes Stellungnahmen. Der Stil des Layouts lehnte sich hierbei größtenteils an den speziellen Charakter der Bilder an, somit fand die Farbe Weiß nicht nur thematisch, sondern auch praktisch an Hand der Gestaltung dementsprechend Verwendung. Gerade deshalb strahlen die ganzseitigen, dynamischen Abbildungen einen Hauch von Freiheit aus. Neben den Bildern nimmt das raumgreifende Textmaterial durch Sperrung, sowie verschiedenartige Rhythmik unaufdringlich, aber dennoch prägnant seinen Platz ein. Bestehend aus schwebenden Definitionen und Zitaten mangelt es dem Text, trotz eventueller Eingewöhnungszeit aufgrund der besonderer Lesetechnik, nicht an Lesbarkeit. Darüber hinaus bietet das Printmedium eine rasante Darstellung der Struktur, welche ihre Ruhe in der gläsernen Einfachheit findet.

Editorial Design 3. Semester
Natalie Krönauer

Das Motto der Fashion Show war »Show Off Off Show«. Bevor wir zur Plakatgestaltung übergingen, hatten wir die Freiheit mit der Typographie zu experimentieren. Die Wörter wurden gedreht, gespiegelt oder kopiert und übereinander gelegt um neue Ideen für Plakate entstehen zu lassen. Dabei habe mich auch dazu verleiten lassen, die einzelnen Buchstaben des Mottos frei im Raum zu verteilen, um interessante Buchstabengebilde zu schaffen. Mir gefällt der Gedanke, dass man genau hinsehen muss, um die Wörter lesen zu können und man erst auf dem zweiten Blick erkennen kann worum es geht.

Editorial Design 3. Semester
Jennifer Lutz

Am 15. Januar 2015 fand zum ersten Mal der MD.H Catwalk unter dem Motto »Show off – Off show« in München statt. Die geplante Fashion-Show wurde parallel zur Berlin Fashion Week im Haus der Kunst veranstaltet. Wir gestalteten Briefbögen (für Verträge, Sponsoren und Lieferanten), Handouts für das Streetcasting der Models, Plakate, Flyer, Einladungen, Eintrittskarten und Gutscheine. Die Schwierigkeit hierbei war, 120 individuelle Outfits aus den Kollektionen mehrerer Modedesign-Jahrgänge in einer Präsentationsform zu vereinen. Diese Problematik löste ich durch verschiedene typographische Kompositionen, die mit jedem Bild kombiniert werden können. Einer dieser Ansätze spiegelt sich auch in der Gestaltung meines Konzeptes wieder.

 Text und Fotos: Jennifer Lutz