Stehsatz

Kalligrafie 1. Semester: Max Roos

In meiner Arbeit versuche ich dem Gedicht »Der Panther« von Rainer Maria Rilke visuell gerecht zu werden. Der Poet beschreibt in seinem Gedicht das traurige Dasein des Tieres, seinen täglichen Kampf, geprägt durch das Käfigleben im »Jardin des Plantes« in Paris und die damit einhergehende Monotonie und Beengtheit.

Durch die schreibende Wiederholung der ersten Strophe, ebenso wie die schmale und in die Länge gezogene Minuskelschrift soll ein Bild von Gitterstäben und der Eindruck des Eingesperrtseins beim Betrachter entstehen.

Kalligrafie 1. Semester: Dani Ibler
Versuche von gemischten Schriften

Kalligrafie ist die Möglichkeit, Kunst, Kultur, Tradition, Temperament und Gefühle mit Hilfe von Schrift auszudrücken. Mein Ziel war es das deutsche Alphabet mit anderen fremden Schriften zu verschmelzen, um neue kraftvolle und exotische Schriften zu erschaffen. Dabei lies ich mich von der japanischen, sehr schwungvollen Tusche-Malerei und Kalligraphie inspirieren. Dabei entstand eine mit dem Pinsel geschriebenes japanisches Gedicht. Die Buchstaben liegen übereinander und wirken wie japanische Schriftzeichen, sind aber das lateinische Alphabet.

Meine zweite Arbeit, war der Versuch einer deutsch-hebräischen Schrift. Dabei malte ich die Buchstaben des Wortes »Dimension« , in einer kraftvollen Farbe und Komposition.

Kalligrafiestudien in kyrillischer Schrift
Schrift und Typografie, 1. Semester: Marina Emeljanov

Die kyrillische Schrift ist die Schriftentwicklung des Ostens, die für westlich geschulte Augen zunächst schwer zu entschlüsseln ist. Hauptthema meiner Schreibstudie ist es, den ungewöhnlichen Schriftzeichen durch das Aufsetzen eines klaren Rasters ein einheitliches und harmonisches Gesamtbild zu verleihen. Durch Variation der Schriftfarbe und Deckkraft auf schwarzem und weißem Papier ist eine Serie enstanden.

Kalligrafie 1. Semester: Dani Ibler

Mit großer Geste und enormer Wucht komponiert Dani Ibler ihre ersten Arbeiten. Ihre Schriftstudie mit großen Werkzeugen ist temperamentvoll, schnell und dennoch voller Gefühl; sie bezeugt, dass man sich dem Metier Schrift, dem heutzutage viele Menschen mit einer gewissen Scheu, wenn nicht Unverständnis gegenüberstehen, auch völlig unbefangen, mutig, schwung- und kraftvoll nähern kann. Der starke Ausdruck der vorliegenden Übungen gründet sowohl auf dem Gefühl für die einzelnen Zeichen als auch auf dem lebendigen Zusammenspiel im Ganzen.

Kalligrafie, 1. Semester: Melanie Kretzschmar

Meine Arbeit beruht auf dem Ausfüllen der Innenräume der Versalien M und K, also der Anfangsuchstaben meines Namens. Im Zuge dessen habe ich mich mit Gegenräumen, Strukturen und Formbildungen beschäftigt. Ich nutze das entstandene Zeichen MK in Serie, aus seiner Kombination entsteht eine reizvolle Strukturarbeit.

The Air Near My Fingers
Kalligrafie 1. Semester: Jakob Kreitner

Fünf Striche, vier Rote und ein Schwarzer ergeben zusammen einen Buchstaben, ein Ikon, eine Hand. Als Basis dient das Fingeralphabet, dessen Zeichen abstrahiert und in eine einheitliche, dicktengleiche Form gebracht wurden. Die Abstände zwischen Wörtern sind durch ein leeres Quadrat, Absätze durch zwei leere Quadrate gekennzeichnet und Satzzeichen fallen dabei weg. Das Textraster besteht aus 637 Feldern, 498 mit einer Bandzugfeder geschriebenen Zeichen, 136 Wörter auf einer Fläche von 98 x 26 cm.

Geschrieben wurde der Text des Songs »The Air Near My Fingers« der Band »The White Stripes«. Dem programmatischen Farbschema der Band (rot, weiß, schwarz), das sich in sämtlichen Albumcovern, Instrumenten und Bühnenoutfits wiederfindet, wurde die Farbgebung der Schrift angepasst.

Werkschau

Unter dem Motto »22 + x« findet heute die Werkschau des Fachbereichs Mediadesign (B.A.) an der MD.H in München statt. Zu sehen gibt es ein interessantes, konzeptionell sowie grafisch reizvolles Spektrum zwischen Schrift, visueller Kommunikation und erfinderischem Medieneinsatz. Die Ausstellung kann heute von 18:00 – 23:00 Uhr besucht werden.

Auch in diesem Jahr gibt es einen begleitenden Ausstellungskatalog, den das studentische Team, federführend Katharina Krepil, Emily Henderson, Anna Schemmel, Lilian Karr, Philipp Elsner, Sandra Tammery und Jakob Kreitner erstellt hat.

Bachelorarbeit: Kevin Kremer

Wieviel Formveränderung verträgt ein Schriftzeichen, ohne dabei den Verlust der Wiedererkennbarkeit zu riskieren? Meine Arbeit zielt darauf ab, in serieller Methode neue Schriften zu entwickeln. Als Mittel dienen die systematische Dekonstruktion und anschließende Neukombination der Zeichen der Schrift »Swiss«.

Mehr von RE SIGN gibt es auf der Werkschau am 17.3.2015 in München zu sehen.

Medialab 7. Semester: Paul Kistner
Toncharakter durch Unterschrift – Darstellung und Klangerfahrung

Diese Processing-Arbeit lässt den Nutzer mit einem Wacom Tablett seine Handschrift auf den Bildschirm bringen. Die Schrift an sich vernetzt sich, je nach Schreib-Tempo. Zudem wurden auch noch verschiedenste Tonleitern in das Programm eingefügt, welche bei jedem noch so kleinem Punkt reagieren und beim Schreiben ganzer Sätze eine komplette Melodie erzeugen. Die Theorie dahinter ist die eines Gebäudes, das nur lebendig wird, wenn tatsächlich ein Mensch dieses bewohnt. So wird auch diese digitale Handschrift zum Leben erweckt durch die persönliche Schreibweise und Klangatmosphäre, die der Schreibende erzeugt.

Schriftanalyse 2. Semester: Philipp Elsner, Emily Henderson, Tatjana Burka
Kabel, Klingspor, Koch

Für unser Typografie Projekt »Schriftanalyse« fiel die Wahl auf die seriefenlose Schrift »Kabel« von Rudolf Koch. Im Laufe unserer Recherche fiel uns auf, wie umfangreich das Material rund um Rudolf Koch und seine Schriften ist. Seine Arbeit führte er im Umfeld vieler anderer Künstler, Handwerker und Schriftentwerfer in der Schriftgießerei Klingspor aus.

Wir hatten nun also drei wesentliche Gebiete, die erwähnenswert sind: Die Schriftgießerei Klingspor mit all ihren Künstlern, der Künstler Koch im Speziellen, und seine Schrift Kabel. So fiel unsere Entscheidung für jedes Thema ein Buch zu verfassen – KKK.

Im ersten Buch, das sich mit der Schriftgießerei Klingspor befasst, wird ein Blick auf die damalige Zeit geworfen, mit all ihren Revolutionen, Evolutionen und Bewegungen. Die vielen Künstler wie Eckmann, Behrens und Tiemann werden biographisch vorgestellt und ihre Schriften mit großen Abbildungen präsentiert.

Im zweiten Buch unserer Serie wird Rudolf Koch vorgestellt. Sein Leben, seine Karriere, seine Werke, seine Werkstatt und die ewige Suche nach seiner Bibelschrift. Rudolf Koch, der Schreiber, der Mann, der hinter der Kabel steht. Koch hat in seinem Werdegang zahlreiche Schriften erschaffen, unteranderem »deutsche Schrift«, »die Frühling« und »die Karl Klingspor Schrift«. Das Besondere an seinen Schriften ist, das er sie aus seiner eigenen Handschrift und mit der Feder entwickelt hat. Seine Schriften und Werke sind sehr ausdrucksstark und voller Leben. Den Schmerz und die Lebenserfahrungen, die er im Krieg erlebt hat, wurden in seinen Werken zum Ausdruck gebracht und auch sein starker Glaube an Gott beeinflusste seine Arbeit sehr.

Das dritte K steht im Zeichen der Grotesk. Die Schriftanalyse der »Kabel« von Rudolf Koch geht über den geschichtlichen Hintergrund der serifenlosen Schrift über die Analyse der einzelnen Zeichen und ihr Verhalten im Mengentext zu Varianten und Anwendungsbeispielen.