Stehsatz

Typografie 1. Semester
Shayan Sharegh-Boroujani

Betonung, Kodierung und Auflösung ist das Thema der Typografiearbeit von Shayan Sharegh-Boroujani, die sich mit der Figur von Hans Landa aus Tarantinos Film »Inglourious Basterds« beschäftigt. Landa selbst ist eine Art linguistisches Genie, der es versteht, seine wahre Absicht geschickt zwischen den Zeilen zu verbergen und seine  Kontrahenten damit gnadenlos aus der Reserve zu locken vermag.

Sharegh-Boroujani spürt dem mit den Mitteln der modernen Typografie nach. Er kommt dabei ganz ohne Bildmaterial aus: er deckt ab, schneidet Schriftbilder von unten und oben an, bis hin zur vollkommenen geschwungenen Rhythmisierung.

Editorial Design (3. Semester): Cornelia Engel

Seit 1924 gilt die Novum als eines der führenden und einflußreichsten Designmagazine. Die internationale Ausgabe präsentiert herausragende Arbeiten aus den Bereichen Grafikdesign, Illustration, Fotodesign, New Media, Corporate Design, Verpackung, Werbung und Typografie. Zukunftsvisionen und die Dokumentation des Status quo der Branche ergeben zusammen eine inspirierende Mischung für alle Kreative in der internationalen Grafikszene. In meiner Magazinanalyse war es mir vor allem ein großes Anliegen, ein Gespür für die Gestaltung zu erhalten, einen Eindruck zu gewinnen, welches Raster verwendet und wie damit in der Redaktion gearbeitet wird.

15 Challenges – visualizing the millennium project
Bachelorarbeit: Hanna Rasper

In einer Abschlussarbeit wird oft zu einer klaren Ab- und Eingrenzung des Themas geraten. Das Projekt der »15 Challenges« lässt es auf einen Versuch ankommen. Es schafft eine Visualisierung der von »The Millennium Project« definierten, Herausforderungen an die Menschheit in den nächsten Jahrzehnten. Hierzu wurde eine visuelle Sprache für ein dynamisches Keyvisual, sowie für alle »15 Challenges« entwickelt, von denen 7 umgesetzt wurden. Eine Webseite und eine Plakatausstellung im öffentlichen Raum bilden den medialen Rahmen.

Die Arbeit versucht sich an einer Beantwortung der Frage, wie Information einer großen thematischen Bandbreite sicht- und erlebbar gemacht werden können. Während des Entwicklungs- und Gestaltungsprozesses ergaben sich folgende Auseinandersetzungen: Inwieweit muss Gestaltung gelernte Bilder reproduzieren, um den Inhalt verständlich zu machen? Und inwieweit kann langfristig Einfluss auf gesellschaftliche Wahrnehmung genommen werden, durch veränderte Bilder und Bruch mit gelernten Klischees und Stereotypen?

Werkschau

Unter dem Motto »22 + x« findet heute die Werkschau des Fachbereichs Mediadesign (B.A.) an der MD.H in München statt. Zu sehen gibt es ein interessantes, konzeptionell sowie grafisch reizvolles Spektrum zwischen Schrift, visueller Kommunikation und erfinderischem Medieneinsatz. Die Ausstellung kann heute von 18:00 – 23:00 Uhr besucht werden.

Auch in diesem Jahr gibt es einen begleitenden Ausstellungskatalog, den das studentische Team, federführend Katharina Krepil, Emily Henderson, Anna Schemmel, Lilian Karr, Philipp Elsner, Sandra Tammery und Jakob Kreitner erstellt hat.

Bricolage – Schwabing in den sechziger Jahren

Im Laufe der letzten Jahre hat die Technik der Rekreativität immer mehr an Beliebtheit und Bedeutung gewonnen. Diese Kultur der Aneignung beschreibt, wie bestehende Fragmente aus ihren ursprünglichen Kontexten herausgelöst und neu interpretiert werden.

Meine Bachelorarbeit behandelte dieses Thema und versucht das Schwabinger Lebensgefühl der sechziger Jahre im praktischen Teil assoziativ darzustellen. Die Sichtweise eines typischen Schwabingers der damaligen Zeit bildet die Basis für die Konzeption des Films. Aus Archiven stammendes und im Internet gefundenes Material wird in Form eines Triptychons neuzusammengesetzt.

»Bricolage« wird auf der Werkschau am 17.3.2016 in München gezeigt.

Visueller Journalismus – Ein Crossmediamagazin über Tischkultur und Zeitgeist

Unter dem Arbeitstitel »Visueller Journalismus – Ein Crossmediamagazin über
Tischkultur und Zeitgeist«, ist »Papaya – Ein Essensheft« entstanden. Ziel ist
nicht die bloße Berichterstattung oder das Zeigen von Rezept und schönem Bild, sondern vielmehr die Vermittlung von Hintergrundinformationen, das Aufzeigen von ­Per­spektiven und auch die Kommentierung in Verbindung mit einer interessanten und ansprechenden Gestaltung. Das Magazin soll den Visuellen Journalismus in seiner Gesamtheit erschließen. Was heißen soll, dass es als ­Crossmediamagazin in einem ausge­wogenen Verhältnis Qualitätsjournalismus im herkömmlichen Sinn und Onlinejournalismus miteinander vereint.

»Papaya« gibt es auf der Werkschau am 17.3.2016 in München zu sehen.

SENSATION – Visualisierung synästhetischer Wahrnehmung

Jeder Mensch nimmt verschiedene Sinneseindrücke gleichzeitig wahr. Was passiert aber wenn ein Sinn aktiviert wird und entgegen der »normalen« Wahrnehmungsprozesse, das Gehirn automatisch einen anderen Sinn zusätzlich hinzuschaltet? Nur wenige Menschen besitzen diese besondere Art der Wahrnehmung – man spricht von Synästhesie.

In einer experimentellen Versuchsreihe, in Plakatform, wird die Synästhesie als metaphorisches Stilmittel aufgegriffen, mit dem Ziel die Sinne pulsieren zu lassen, den Geist zu aktivieren, um zu einer Versinnlichung der Wahrnehmung zu gelangen.

Mehr SENSATION gibt es auf der Werkschau am 17.3.2016 in München.

Bachelorarbeit: Kevin Kremer

Wieviel Formveränderung verträgt ein Schriftzeichen, ohne dabei den Verlust der Wiedererkennbarkeit zu riskieren? Meine Arbeit zielt darauf ab, in serieller Methode neue Schriften zu entwickeln. Als Mittel dienen die systematische Dekonstruktion und anschließende Neukombination der Zeichen der Schrift »Swiss«.

Mehr von RE SIGN gibt es auf der Werkschau am 17.3.2015 in München zu sehen.

Schriftgestaltung 1. Semester: Sofia Gronard

Die Grundidee meiner Arbeit ist es, Lettern aus Legosteinen zu bilden. Die einzelnen Zeichen sind in rot mit weißer Akzentuierung gebaut. Die Schrift ist dreidimensional angelegt, um die prägnante Tiefe, Plastizität und die geometrischen Formen der Bestandteile der Buchstaben zu verdeutlichen und das Prinzip der zusammengesetzten Klötzchen, aus dem heraus alles in der Legowelt entwickelt wird, zu visualisieren. 

Als Text dient der Refrain des Lieds »Lego House« von Ed Sheeran.

Bleisatz 1: Lang lebe Cicero

Wer Cicero für einen römischen Politiker, Redner und Schriftsteller hält, der mag nicht Unrecht haben und kennt doch nur die halbe Wahrheit, denn ein Cicero sind 12 Punkt. Als wir im Zuge unseres Bleisatzkurses die Druckwerkstatt zum ersten Mal betreten, werden wir mit Fachbegriffen bombardiert: 0,376 mm sind ein Punkt, 12 Punkt sind ein Cicero und vier Cicero sind eine Konkordanz; Linotype und Monotype; Winkelhaken, Ahle, Kolumnenschnur, Setzlinie, Typometer und Setzschiff.

Nach anfänglich noch zaghaften Versuchen werden wir mit fortlaufender Zeit dank der Hilfe von Herrn Westermaier und Frau Schmitz immer schneller und sicherer und setzen so unsere ersten Zeilen.

Entstehen soll dabei »Typografisches Augenfutter zu den Jahreszeiten«. Jeder von uns Erstsemestern wählt ein Herbst- oder Wintergedicht und entwickelt hierfür ein typografisches Konzept. Unterschiedlich lange Linien zwischen den Worten erzeugen ein die Metrik unterstützendes Textskelett. Wie Laub im Herbst fallen Vokale aus den Worten in die nächste Zeile. Ganz still und ruhig steht das Wintergedicht im Blatt.

Zusammen ergibt sich daraus ein Leporello bestehend aus Titelblatt, sechs der Jahreszeitenfolge nach angeordneten Gedichten und dem Impressum.