Stehsatz

Printprojekt (3. Semester)
Benjamin Milde

Das Projekt begann bei dem Stichwort Differenz. Die anfänglichen Versuche, Texten beim Lesen eine neue klangliche Ebene hinzuzufügen, indem bestimmte Buchstaben aus dem Text fehlten, führten nicht zum gewünschten Erfolg. Jedoch zeigte es sich, dass fehlende Vokale sehr oft beim Laut-Lesen der übrigen Konsonanten vom Leser unbewusst ergänzt wurden. Ähnlich wie es in der Antike bei den Phöniziern geschah, wird auch heutzutage im Hebräischen nur in Konsonanten geschrieben.

Das Plakat gibt dieses Leseerlebnis für den Betrachter wieder, ohne dabei die gewohnten Vokale vollständig zu entfernen. Die als UV-Lack gedruckten Buchstaben sind nur minimal sichtbar. Sie sind jedoch genug Hilfe, um zu verhindern, dass der Leser zu lange ins Stocken gerät.

Benjamin Milde
Anna-Sophie Meyer
Thu Nga Nguyen

Die Arbeit entstand im Fach Typografie I unter der Leitung von Prof. Sybille Schmitz. Die Aufgabe bestand in der Analyse der Schrift nach der Entstehungsgeschichte, ihrer Klassifikation und Eigenschaften, wie Lesbarkeit, Ausformung der Einzelzeichen sowie ihrer Anwendungsgebiete.

Unsere Wahl fiel auf eine noch relativ junge Serifenlose. Die vom Schriftdesigner
Oliver Linke gestaltete Finn fällt vor allem durch ihre Flossenformen an den Einzelzeichen auf. Durch diese bekommt die Schrift einen schönen, weichen Charakter.

Bei der Gestaltung haben wir viel mit transparenten Papieren gearbeitet, um damit mehrere Ebenen zur Informationsstrukturierung zu erhalten. Außerdem eignet es sich hervorragend zum Vergleich verschiedener Zeichenformen.