Stehsatz

Editorial Design (3. Semester): Nicolai Bähr

Der Begriff Brutalismus leitet sich von béton brut, wörtlich »roher Beton«, dem französischen Ausdruck für Sichtbeton ab. Brutalismus ist ein Architekturstil der Moderne, dessen Blütezeit zwischen 1953 und 1967 lag. Keine Architekturgattung wird so geschmäht wie der Brutalismus, doch das ändert sich gerade wieder. Die Bauten werden oftmals als Bausünden oder Betonklötze bezeichnet. Heute erlebt der Brutalismus wieder eine höhere Aufmerksamkeit und vor allem immer mehr Liebhaber. Auf Facebook gibt es beispielsweise die Brutalism Appreciation Society oder die Kampagne #SOSBrutalism.

Ich selbst bin ein großer Anhänger des Architekturstil der Nachkriegszeit. Für mich wirken die Bauobjekte sehr überwältigend und ästhetisch. In Kombination mit Schwarzweißfotografie kommt diese Wirkung noch viel mehr zur Geltung und schafft zugleich eine sehr dystopische Atmosphäre. Mit meinem Magazin möchte ich Personen über den Architekturstil informieren und dazu begeistern, da der Brutalismus für die Meisten ein Fremdwort ist.

Editorial Design (3. Semester): Katharina Krepil, Anna Schemmel

Die Harper’s Bazaar ist ein international weit verbreitetes und extravagantes Modemagazin. Sie sticht durch ihren kulturgeprägten Inhalt und ihre klare Gestaltung heraus. Besonders spannend ist auch, dass die Bazaar Amerikas erste Modezeitschrift gewesen ist und somit auf eine 145-jährige Geschichte zurückblicken kann. Nicht zuletzt hat auch Alexey Brodovitch, einer der Pioniere des heutigen Editorial Designs, jahrelang als Art Director an diesem Printmedium mitgewirkt.

All diese Aspekte machen die Harper’s Bazaar einzigartig und zum Analyseobjekt unserer Arbeit. Genauer betrachten wir hierbei die Geschichte, den Inhalt, die Publikation und die Gestaltung des Magazins. Dies besteht, mit Ausnahme der Bilder, aus einem schwarz-weißen Layout, an welchem wir uns stilistisch orientiert haben. Abschließend wird die Bazaar mit ihrem größten Konkurrenten, der Vogue, in punkto Gestaltung und Inhalt verglichen.

Editorial Design (3. Semester): Nicolai Bähr, Sara Donati, Philipp Elsner, Cornelia Engel, Emily Henderson, Lilian Karr, Katharina Krepil, Andrea Lee, Benjamin Mahal, Maximilian Ostermeier, Anna Schemmel, Florian Seeber, Max Spears

In zahlreichen Variationen erkundeten die Studenten der MD1014 räumliche Möglichkeiten der Typografie, um sich über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von gesetzter und gesprochener Sprache bewusst zu werden. Vorgegeben und diskutiert wurde der Text »Das konvivialistische Manifest – Für eine neue Kunst des Zusammenlebens«. Einige Beispiele werden hier vorgestellt.

Editorial Design (3. Semester): Sara Donati, Cornelia Engel, Lilian Karr, Katharina Krepil, Anna Kucher, Andrea Lee, Benjamin Mahal, Anna-Maria Ott, Anna Schemmel
25 Ideen werben für die Welt der Bücher und ihre Zukunft

Das Internet verändert unser Verhältnis zum Buch. Viele Vorteile des klassischen Buchhandels gegenüber den Online-Versandhändlern gehen in einer Zeit verloren, in der auch das »Prinzip Buch« in Frage gestellt wird. Im Sommer 2015 schlug die Münchner Buchwerbung der Neun GmbH der Mediadesign Hochschule München ein Projekt zur Entwicklung neuer Werbeideen für den Buchhandel vor. Eine Gruppe aus 9 Studentinnen und Studenten der Klasse MD1014 entwickelte 25 visionäre Möglichkeiten zur Gewinnung junger Leser und neuer Buchhandelskunden. Ein umfangreiches Buch präsentiert diese Ideenentwicklung.

Schriftanalyse 2. Semester: Andrea Lee, Sara Donati, Anna Kucher
Palatino

Im Fokus unserer Arbeit stand die Schrift »Palatino« von Hermann Zapf, der 2015 verstorben ist. Diese Schrift ist eine französische Renaissance-Antiqua und wurde 1949 entworfen. Die »Palatino« ist eine elegante Schrift mit harmonischen und bis zu einem gewissen Grad auch kalligrafischen Charakterzügen.

Zunächst behandelten wir den Werdegang des Schriftentwerfers und seine Entwicklung hin zu einem der einflussreichsten deutschsprachigen Typografen. Im zweiten Teil unserer Arbeit  beschäftigten wir uns mit den Ursprüngen und dem Wesen der Schrift »Palatino«. Sie durchlief alle wichtigen Schritte der technischen Entwicklung des 20. Jahrhunderts – vom traditionellen Guß hin zum Fotosatz und schließlich zur Digitalisierung.

Danach unterzogen wir die Schrift einer tiefergehenden Analyse; zum einen untersuchten wir die einzelnen Buchstaben »en Detail«, zum anderen beobachteten wir die Wirkung der »Palatino« aus der Ferne, also im Mengensatz. Schließlich verglichen wir sie mit der »Aldus«, die auch von Hermann Zapf entworfen wurde und in gewissem Sinne eine etwas leichtere, deutlich verwandte Schrift ist. Zudem sammelten wir Anwendungsbeispiele der Schrift.

Typografie 2. Semester: Schriftanalyse
Lilian Karr, Anna Maria Ott

Unsere Schriftanalyse befasst sich mit der »Helvetica«, einer der meist benutzten serifenlosen Schriften überhaupt. Ihren Siegeszug trat sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an, einer Zeit, in der Endstrichlose vermehrt in Werbungen und Publikationen verwendet wurden. Dank exzellenter Vermarktungsstrategien der D. Stempel AG in Frankfurt wird sie zum Kassenschlager und ist bald international sowohl in Hand-, Foto- und Digitalsatz erhältlich. Entworfen wurde die Schrift von Max Miedinger im Auftrag Eduard Hoffmanns, für die »Haas’sche Schriftgießerei« in Münchenstein.

Die Recherche über die Entwicklung der Schrift war einerseits überschaubar, andererseits vielfältig. Einfach gestaltete sie sich im Hinblick auf den zu behandelnden  Zeitraum, der im Vergleich mit sehr alten Schriften wie zum Beispiel der Garamond kurz ist. Die Helvetica, die ursprünglich die »Neue Haas Grotesk« heißt, kommt 1957 auf den Markt. Trotzdem gibt es in der Geschichte der Helvetica inhaltlich sehr viele interessante Ereignisse, so etwa die vielfachen Überarbeitungen und Neu-Entwürfe, den Rechtsstreit um den Vertrieb des Fotosatzes und das Aufkommen unzähliger Plagiate.

Wir haben, um tiefer in die Materie einzudringen, sämtliche Bücher in der Staatsbibliothek München gewälzt, leider mit sehr wenig brauchbaren Ergebnissen. Als recht informativ haben wir hingegen das Buch »Helvetica forever« empfunden, das uns eine grosse Stütze und verlässlicher Begleiter bei unserer Arbeit war. Hochinteressant war auch der Besuch der »Basler Papiermühle«: Dies ist ein von Eduard Hoffmann gegründetes Museum, das die Geschichte des Buches und der Schrift aufzeichnet und festhält. Dort gibt es zahlreiche Ausführungen der »Neuen Haas Grotesk« in allen verschiedenen Schnitten und Größen im Bleisatz, und wir durften nahezu ungestört alles durchstöbern. Äußerst aufschlussreich war auch unsere Gespräche mit dem Grafiker Herrn Mengelt, der mit seinen Teamkollegen vom Grafikbüro  »Team77« die »Neue Haas Unica« eine Überarbeitung der »Neuen Haas Grotesk« geschaffen hat.

Bei der Aufbereitung der Geschichte haben wir uns für ein modernes Layout entschieden, ein nahezu quadratisches Format mit soft cover gewählt und hauptsächlich mit der Farbe Blau gearbeitet. Wir beschreiben sowohl die Entwicklung von der »Neuen Haas Grotesk« zur »Helvetica«, als auch die Geschichte der Serifenlosen Schriften an sich, behandeln interessante Persönlichkeiten, vor allem auch Beispiele zu älteren und modernen Anwendungen. Auch ein Schriftvergleich mit den Inspirationen für die »Neue Haas Grotesk« und späteren Kopien und Überarbeitungen ist enthalten. Nach wochenlangen Analysen, Recherchen, Entwürfen und Korrekturen bleibt die Helvetica für uns immer noch eine wunderbare Schrift, die wir — trotzdem wir sie nun kritischer betrachten als zuvor — immer noch sehr häufig anwenden.

Stehsatz als Magazin

Endlich ist es soweit! Zusätzlich zum Stehsatzblog erscheint nun neu und erstmalig Stehsatz auch als Magazin.

Das Stehsatzmagazin versteht sich als Magazin für junges Grafikdesign und so gilt es in dieser über 90-seitigen Ausgabe viel Neues an Inspiration und Interessantes aus dem vielseitigen Feld der Gestaltung, Kunst und Kultur zu entdecken.

So hatten wir in der Rubrik »Über den Tellerrand« die Chance mit so inspirierenden Gestaltern wie Fanette Mellier oder Sandra Opiela zu sprechen und werfen einen Blick in die wahre Schatztruhe für Bleisatzbegeisterte – die Handsatzwerkstatt Fliegenkopf, wo der Bleisatz immer noch und wieder seine überraschend lebendige Seite zeigt.

Außerdem berichten Studenten von ihren Erfahrungen aus dem Praktikum in Israel und der Zeit nach dem Studium im In- und Ausland. Das Ganze wird vervollständigt durch den »Showroom«, in dem als eine Art best-of-Stehsatz eine Auswahl an Arbeiten aus den verschiedenen Semestern Gelegenheit für neue Ideen und Anregungen schaffen soll.

Das Magazin soll nun einmal im Semester erscheinen. Viel Spaß damit!

Fotos: Philipp Elsner

Kulturdesign – Intervention Gärtnerplatz
Bachelorarbeit: Mia Stevanovic

Dieses experimentelle Konzept für Kulturdesign strebt eine weniger kommerzielle Grundlage an, wobei das Gärtnerplatztheater in München als Anwendungsbeispiel dient.

Plakatreihe sowie Logo sind wandelbar und orientieren sich optisch am ebenfalls neu angedachten Gebäude, welches am Gärtnerplatz, für experimentelles Theater sowie Open Stage zur Verfügung stehen soll. Dieses besteht aus hydraulisch bewegbaren Ringen, welche die stetige Veränderung des Erscheinungsbildes ermöglichen. Zwischen den Ringen sind Mediameshes gespannt, auf welchen Kulissen abgespielt oder gerade stattfindende Aufführungen öffentlich übertragen werden können. Zudem wurde ein Konzept angedacht bei welchem Aufführungen immer online übertragen werden sowie einige interaktiv aus dem Netz beeinflusst werden können. Dies wurde anhand einem kurzen selbstgeschriebenem Stück bei einer Vernissage demonstriert.

Bachelorarbeit
Viktoria Brandstetter
Graphic Novel: Als wir unsterblich waren

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Die Sprache eines illustrierten Romans entfaltet eine besondere Intensität. Beim Lesen eines Romans entsteht ein individueller Film im Kopf jedes Einzelnen. Mit dieser Bachelorarbeit möchte ich die Geschichte, die sich in meinem Kopf abgespielt hat, in Form einer Graphic Novel ausdrücken. Sie basiert auf dem Roman »Als wir unsterblich waren«, geschrieben von Tony Parsons. Die Handlung findet in London statt und dreht sich um die Nacht von Elvis Presleys Tod im Jahr 1977, in der sich das Leben von drei Musikjournalisten schlagartig ändert. Die Komplexität der Erzählweise einer Graphic Novel kombiniert mit einer fesselnden Geschichte über Politik, Sex, Drugs und Rock’n’Roll ist eine neue und spannende Herausforderung.

Editorial Design 3. Semester
Stefanie Kutzschbach

In meinem Konzeptbuch setze ich mich zunächst mit typografischen Gestaltungsmöglichkeiten unter den Aspekten Verdichtung und Enge auseinander, anschließend mit Weitläufigkeit und Auflösung. So wurden die anfänglich in sich geschlossenen »Texttafeln«, die aus der Dopplung, Spiegelung und Drehung der Head hervorgingen, weiterentwickelt.