Stehsatz

Kevin Kremer und Miriam Rieger
Facharbeit Fotographie

Bei der entwickelten Bilderserie soll die Gegensätzlichkeit von dem äußerlich wahrgenommenem Individuum und den unbewussten, inneren Vorgängen dargestellt werden. Forschungen aus der Tiefenpsychologie u.a. von Sigmund Freuds Strukturtheorie von Ich, Es und Über-Ich waren hierbei richtungsgebend.

Die Kompositionen, die sich auf das äußere Erscheinungsbild fixieren, sind dabei in einem verstärkten Schwarz-weiß-Kontrast dargestellt. Denn gerade das was einen Menschen wirklich beschäftigt, ist innerhalb einer von Regeln und Normen geprägten Gesellschaft kaum wahrzunehmen.

So verschwindet das Unbewusste hinter einer, sinnbildlich gesprochenen, farblosen Wand. Gerade dadurch soll eine Konzentration auf die abgebildete Person geschaffen werden und eine Gegenspannung zu den inneren Vorgängen erzeugt werden. Diese sind so viel komplexer und kontrastreicher, als es erahnen lässt. Symbolisiert wird das dynamische Unbewusste, von aufeinander prallenden Farbwolken, die sowohl von Trieben verschiedener Art, als auch von Konfliktsituationen zwischen den drei Instanzen der Strukturtheorie bestimmt werden. Nachdem die Prozesse meist so verlaufen, dass das Individuum sich jener gar nicht bewusst ist, soll dies auch in der Bildkomposition ein grundlegender Bestandteil sein.