Stehsatz

Wer sprayed noch nicht, wer will noch mal. 
Eine Kultur voller bunt gemischten Straßenkünstlern zieht nicht nur Zuschauer in ihren Bann, sondern inspiriert Menschen jeglichen Alters ihre farbenfrohen Ideen an die Wand zu sprühen.

Es ist Mai und abgesehen von den entspannenden langen Wochenenden die wir drei Mal hintereinander genießen dürfen, spielt das Wetter auch mit. Man könnte fast meinen wir hätten den Frühling ganz übersprungen. An solchen sonnenüberflutenden Tagen findet man die Münchener Gesellschaft in den grünen Landschaften, in den überfüllten Straßen und mit Aperol und Bier in den Bier- und Schanigärten die die Stadt zu bieten hat. Für diejenigen die die Menschenmassen eher meiden wollen, hat Minna auch viel zu bieten: Seit 21ten April ist der Bahnsteig des Bahnwärter Thiels am Schlachthof wieder geöffnet und garantiert für zahlreiche Veranstaltungen der Sonderklasse. Auch am Christi Himmelfahrt Wochenende wurde für »freshe« Unterhaltung gesorgt. Zwei Tage lang konnten sich Graffiti-affine Menschen von talentierten Straßenkünstlern inspirieren lassen. Es wurde ganztägig gesprayed, getrunken und abends miteinander gegrillt. Ob Jung oder Alt, jeder konnte sein Talent auf den Wänden der Kulturcontainer unter Beweis stellen. Aber auch als Zuschauer war für Unterhaltung gesorgt. Mit toller musikalischen Untermalung konnten Schaulustige entspannt an kühlen Sommergetränken schlürfen und kleinen Kindern zusehen wie sie ihre künstlerischen Qualitäten nicht nur an den Mauern, sondern auch an sich selbst (höchstwahrscheinlich nicht absichtlich) testeten. Das Schlachthof Graffiti Jam war ein farbenfroher Erfolg und zeigte wieder einmal das auch dieses Jahr der Bahnsteig des Bahnwärter Thiels ein Muss für jeden ist der eine Alternative zum herkömmlichen Münchner Leben sucht.

 Fotos: Janina Engel
Andererseits – Ein Portrait der alternativen Szene Münchens
Bachelorarbeit: Sophie Schillo

Jeder, der München kennt, hat eine bestimmte Assoziation mit der bayerischen Hauptstadt. Ob positiv oder negativ, meist spielen Vorurteile und Klischees eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung. Viele Teile von München sind von einem hohen Lebensstandard geprägt, was unter anderem an der zunehmenden Gentrifizierung vieler Stadtteile in den letzten Jahren liegt. Die Etablierung von Subkultur wird durch diesen Trend zunehmenst erschwert und es entsteht der Eindruck, dass in München nur wenig oder gar keine alternative Szene existiert.

In dieser Abschlussarbeit wird die bayerische Hauptstadt von einer anderen Seite präsentiert und zeigt, dass München durchaus von alternativen Szenen geprägt wird. Eine Sammlung aus Texten, Interviews und Fotos soll diese portraitieren.