Stehsatz

Mona Kerntke, Anna Lea Trumpetter: Moodbox – Get Your Mood Unboxed
Bachelorarbeit: Mona Kerntke, Anna Lea Trumpetter
Moodbox – Get Your Mood Unboxed

Wie können Emotionen visuell charakterisiert werden? In welchem Zusammenhang stehen Emotionen mit Farben und Formen? Wie kann auf eine grafische Weise die Kommunikation von Emotionen unterstützt werden? Wie können Emotionen für andere zugänglich gemacht werden?

Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, diese Fragen zu beantworten. Besonders für uns als Gestalterinnen, die von einer Liebe für experimentelles, farbiges und lebhaftes Design geprägt sind, eröffnet sich im Bereich der Emotionen und Stimmungen eine Welt der Möglichkeiten und Herausforderungen. Aus Neugierde und Interesse an dem Zusammenspiel von Emotionen, Farben und Formen in einem grafischen Kontext entsteht ein experimenteller Versuch, der Emotionen, wie sie in der Wissenschaft charakterisiert werden, auf abstrakte Weise ins Visuelle übersetzt. Mittels Generativem Design wird eine flexible Möglichkeit geschaffen, individuelle Stimmungsbilder zu generieren. Die »Moodbox« ermöglicht es, sich mit der eigenen Gefühlswelt auseinanderzusetzen und diese anderen zugänglich zu machen. »Die Emotionen sind [damit] nicht nur das Ziel der Kunst, sondern auch ihre Quelle.« [Kandinsky (1912)]

Die Arbeit wird am 7. März 2024 auf der Werkschau der mdh (Mediadesign Hochschule) in München gezeigt.

Bachelorarbeit: Josephin Oschmann, Felix Stoffel
Sprachlos glücklich – Multisensorische Exposition im Umgang mit entwicklungsbedingten Sprachstörungen

Die Arbeit »Sprachlos glücklich« sensibilisiert für das Thema »entwicklungsbedingte Sprachstörungen« durch interaktive Elemente und zeigt einfache Methoden, um Betroffene im Alltag zu unterstützen. In diesem Rahmen wurde ein Konzept sowie ein lebendiges Erscheinungsbild für die immersive Ausstellung entwickelt, das von einer eigens konzipierten Schrift geprägt ist. 

Die Arbeit wird am 7. März 2024 in der Ausstellung der mdh (Mediadesign Hochschule) in München gezeigt.

Projekt Media Design (4. Semester): Sophie Feichtner, Dorothea Gute

Das digitale Magazin »the curious collector«, das sich in jeder Ausgabe einem spezifischen Material widmet und davon ausgehend verschiedenste Objekte – auch Alltagsobjekte – vorstellt, ist eine höchst unkonventionelle Plattform für neugierige Leserinnen und Leser. Mit Rubriken wie Schatzkammer, Materialwelten, Handgemacht, Werkstatt und Lieblinge bietet dieses Magazin eine informative und interaktive Erfahrung für alle, die sich der Designwelt über die ungewöhnliche Herangehensweise der Materialauswahl nähern möchten. So vermittelt das Magazin handfestes Wissen über die vielfältigen Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten eines Materials, das den Designer oder die Gestalterin im Leser bzw. der Leserin ansprechen und anregen will. Flankiert und ergänzt wird dies durch den abgetrennten Bereich der Community, ein Raum für Erfahrungsaustausch, praktische Tipps und allgemein für die Begeisterung unter Gleichgesinnten.

Das Logo des Magazins ist von einer einfachen und dennoch wirkungsvollen Gestaltung geprägt. Es zeigt den Schriftzug »the curious collector«, gesetzt aus der Right Grotesk, der dominierenden Magazinschrift. Die Bildsprache des Magazins zeichnet sich durch Klarheit, Authentizität und Einfachheit aus, die dem jeweiligen Material bzw. den daraus gefertigten Objekten den gebührenden Raum bietet, sich zu entfalten. Die im Magazin verwendeten Farben – das kräftige Blau, das zarte Rosa, das seriöse Bordeauxrot, das lebendige Orange in Kombination mit einem Neon-Gelb – verleihen dem Magazin »curious collector« ein äußerst modernes und zeitgemäßes Erscheinungsbild.

Redaktion: Sybille Schmitz
Projekt Crossmedia  (3. Semester): Adisa Bashota, Christina Dietrich, Lok To Wong

Die Werkschau 2024 der mdh am Campus München wirft ihre Schatten voraus: Studierende des Fachbereichs Media Design (B.A.) entwickelten ein weiteres Konzept mit dem Motto »out of the box«.

Die Vieldeutigkeit des Mottos spiegelt wider, was die Werkschau verkörpert. Die Absolventen haben das Studium vollendet und sind nun einsatzbereit in der (Arbeits-) Welt der Kreativen. Zugleich bedeutet »out of the box« bekanntermaßen auch das Überwinden der Konventionen, ein Heraustreten aus gewohnten Umgebungen, das Verlassen der box, soll heißen der Komfortzone – wie es jeder Kreative in der »echten« Welt wagen muss.

Das Erscheinungsbild selbst ist aktuell, bestehend aus klaren, einfachen Formen wie Kreis, Viereck, Sektoren, Linien. Diese werden miteinander kombiniert zu neuen Mustern. Sie sind variabel und zugleich jederzeit wiedererkennbar. Dazu kommt eine auf Pixeln fussende Headline-Schrift. Farblich ist das Erscheinungsbild im Vergleich zu den Mitbewerbern reduzierter und greift den derzeitigen Trend der Candy-Farbpalette auf, also helle und pastellige Töne.

Projekt Crossmedia  (3. Semester):
Olivia Böhm, Theresa Erdei, Patricia Kirmayer, Josephine Tinapp

Die diesjährige Werkschau der mdh München könnte auch  unter dem Motto »in your face« — wörtlich ins Deutsche übersetzt hieße dies »in dein Gesicht« — stehen. Allerdings klingt hier eine andere Bedeutungsebene an. In der Jugendsprache wird der Ausdruck »in your face« genutzt, um eine provokante und herausfordernde Herangehensweise zu beschreiben, ebenso kann »in your face« Triumph und Selbstbewusstsein ausdrücken. Das Gegenüber soll durch das distanzlos-direkte Auftreten beeindruckt werden. Bezogen auf die Werkschau wurde dieses Motto gewählt, um einen lauten Ausruf in die Welt zu setzen und auf den mdh-Standort München, vor allem aber auf die Absolvent:innen derselben aufmerksam zu machen — bewegen sie sich doch nun als Akteure in der kreativen (Arbeits-)Welt.

Dem Motto entsprechend soll auch das Erscheinungsbild für die Werkschau »laut« sein und Aufmerksamkeit erheischen. Dies geschieht durch auffällige Farben und eine einprägsame Formensprache. Neben »in your face« werden »in your soul«, »in your mind« und »in your heart« als untergeordnete Mottos eingesetzt.

Die grafische Sprache beruht auf kreisförmigen Elementen und daraus resultierenden Zeichen. Gespielt wird mit rundlichen Aussparungen oder eckigen Anschlüssen. Die jeweiligen Zeichen funktionieren alleinstehend, lassen sich allerdings auch zu einer Komposition kombinieren. So entsteht eine einfache, klare und kontrastreiche wie auch plakative Designsprache.

Redaktion: Sybille Schmitz
Projekt Media Design (4. Semester):
Lilli Hartig, Katrin Eder, Luca Tommaso Stimming

»eatz« ist das Konzept eines digitalen Food- und Lifestyle-Magazins, das in Form einer kostenpflichtigen App angeboten werden soll. Es handelt sich dabei um ein Magazin, das aktuelle Ernährungs-Trends fokussiert und gesunde — auch vegane oder glutenfreie — Rezepte präsentiert, die sich idealerweise zum mitnehmen und vorbereiten eignen, also in eine moderne, mobile Lebensweise passen.

»eatz« bietet umfangreiche Informationen zu Lebensmitteln der Saison und gibt zum Beispiel hilfreiche Tipps zu verschiedenen Obst- bzw. Gemüsesorten. Ein Lebensmittel der Saison wird dabei zum Oberthema der jeweiligen Ausgabe. Daneben soll es um relevante, spannende Trends und Entwicklungen rund um Essen, Ernährung & Gesundheit gehen, die Themen können dabei durchaus über den Tellerrand reichen und auch aus Gebieten wie Wirtschaft, Politik, Technologie etc. kommen — etwa mit Bezügen zur Nahrungsmittelproduktion.

Die Rezepte sollen sich von herkömmlichen Rezepten etwas abheben, sie sollen meist schnell und simpel zuzubereiten sein und auf jeden Fall vegetarisch sein. Das Augenmerk liegt auf gesunder Ernährung, die Zubereitungs-Tipps werden durch weiterführende Artikel zu Ernährung flankiert. Die Themenbereiche entsprechen den Jahreszeiten respektive den Saisonen, daher wird eine Ausgabe pro Quartal erscheinen.

Inhaltlich ist das Magazin in die drei Kategorien pure, modern und simple eingeteilt, angelehnt an den Claim von eatz. »Pure« beschäftigt sich mit dem Gemüse bzw. Obst, das zum Hauptthema der Magazinausgabe gewählt wurde. In unterschiedlichen Artikeln geht es hier zum Beispiel um die Herkunft, die Nährwerte oder Tipps zum Eigenanbau. Die Kategorie »modern« ist weiter gefasst. Es geht hier um Aspekte wie Ökologie, Nachhaltigkeit oder Handel mit Lebensmitteln — kurz: um alles, was mit Ernährung in Verbindung steht. In der Kategorie »simple« sind die Rezepte des Magazins zu finden, die in enger Verbindung zum Thema der Ausgabe stehen.

Das Magazin selbst ist sehr minimalistisch gestaltet – ganz im Sinne von pure, modern und simple.

Typografie 2. Semester: Josephine Tinapp, Olivia Böhm

Die Aufgabe des zweiten Semesters im Fach »Typografie« bestand darin, eine Schriftanalyse in Form eines Buches zu gestalten. Jede Gruppe des Kurses hat sich dabei für eine Schriftart entschieden. Nach etwas Recherche sind Olivia und ich auf die Schriftart »Mr Eaves Modern« von Zuzana Licko gestoßen, welche sich als Sans-Serif-Schrift klassifizieren lässt. Das Besondere an dieser Schriftart ist, dass sie klassische Merkmale einer Grotesk mit einem sehr modernen Touch vereint. Uns hat die Schrift so gut gefallen, da sie die perfekte Kombination aus »gewöhnlich« und »außergewöhnlich« darstellt.

»Mr Eaves« ist die serifenlose Ergänzung zu »Mrs Eaves«, einer ebenfalls von Zuzana Licko geschaffenen Schriftart, welche im Jahr 1996 von Emigre veröffentlicht wurde. Mrs Eaves stellt eine zeitgemäße Interpretation der Schriften Baskerville’s dar. Der Name wurde von Baskerville’s Frau, Sarah Eaves, inspiriert. Mr Eaves Proportionen ähneln denen der Mrs Eaves stark, jedoch hat sich Zuzana Licko bei der Gestaltung etwas mehr Freiraum gelassen. Sie wollte vermeiden, dass die Serifen wie abgeschnitten aussehen. Die Mr Eaves ist in zwei Versionen erschienen, der »Mr Eaves Sans« und der »Mr Eaves Modern«.

Die Modern-Version kennzeichnet sich durch eine harmonische Kombination aus Eleganz und Modernität, sorgfältig abgestimmte Proportionen und subtile Details. Obwohl sie auf den ersten Blick einige Ähnlichkeiten mit bekannten geometrischen Groteskschriften aufweist, hebt sie sich aufgrund einzigartiger Elemente dennoch stark von Konkurrenten ab. Sie ist keine 0815-Schrift und ebenso wenig eine besonders bekannte Schriftart, jedoch eignet sie sich durchaus optimal für Überschriften, als auch für Mengentexte. Mr Eaves Modern ist in vielzähligen Schnitten verfügbar und lässt sich somit in vielerlei Hinsicht in Designprojekte einbinden.

Bei der Buchgestaltung haben wir darauf geachtet, es so schlicht wie möglich – aber dennoch aussagekräftig – zu halten. Auf die Verwendung von Farben und Bildern haben wir weitestgehend verzichtet, um den Fokus auf der Schrift an sich zu lassen. Auch das Layout wird simpel gehalten, denn »Gleiches wird gleich behandelt!«. Das Papier ist ein weiß, leicht ins Gelbstichige 120 Gramm Rivoli Papier. Es liegt somit gut in der Hand, wirkt dennoch nicht zu schwer und mächtig. Der Bucheinband ist aus einem ziegelroten Satogami-Material, welches zwar empfindlich ist, sich aber unglaublich wertig anfühlt.

Auch wenn dieses Projekt harte Arbeit war, sind wir umso stolzer auf das Endergebnis und es bereitet einem immer wieder eine immense Menge an Freude, das Buch in den Händen zu halten. Das Gefühl, etwas Eigenes geschaffen zu haben – und das schon im zweiten Semester – ist unbeschreiblich.

Fotos: Nico Janson, Sybille Schmitz
Grafische Zeichen (2. Semester): Alina Seidemann

Für das reale Schattentheater in Schwäbisch Gmünd soll ein (fiktives) Erscheinungsbild entworfen werden, das die traditionelle Kunst des Schattenspiels in das 21. Jahrhundert überträgt und ein junges Publikum anspricht. Durch einen modernen grafischen Auftritt, ein griffiges Logo, den neuen, prägnanten Namen »atmoslux« und auch durch Werbemaßnahmen im öffentlichen Raum soll die Institution, die ein Museum beherbergt und alle drei Jahre ein internationales Festival ausrichtet, stärker verankert werden.

Wesentliche Elemente der grafischen Sprache sind Licht, Schatten und Bühne. Ein abstrahiertes A steht sinnbildlich für das Theater, den Schatten sowie den Anfangsbuchstaben des Namens »atmoslux« selbst (»atmos« steht für die Licht- und Lufttechnik, die häufig bei Kinofilmen eingesetzt wird; »lux« bedeutet Licht). Das Logo ist eine Wort- & Bildmarke und kann aufgrund der klaren, markanten Form sehr gut von der Zielgruppe wahrgenommen und verstanden werden. In variablen Kombinationen des Zeichens entsteht eine spielerische und moderne grafische Sprache.

Unikatbuch (4. Semester): Sophie Feichtner
Das verräterische Herz

Mein Unikatbuch beschäftigt sich mit der Kurzgeschichte »Das verräterische Herz« von Edgar Allan Poe. Es ist in Form eines kleinen Buches gestaltet und versteckt sich in einem Schuber, der mit einem Papier mit Holzstruktur kaschiert ist und die Dielen in der Geschichte symbolisiert. Jene Dielen, unter denen die Leiche bzw. die Leichenteile des alten Mannes liegen — auch jenes verräterische Herz, das der Protagonist bei dem Verhör durch die Polizeibeamten lauter und lauter schlagen hört.

Im Inneren des Buches wird die Geschichte inszeniert, indem die Stimmung der Erzählung aufgegriffen und der Wahn des Protagonisten unter anderem durch die Rhythmik des Textes visualisiert wird. Dafür habe ich verschiedene Schriftschnitte und Textstrukturen verwendet. Die Gestaltung des Buches, das schlicht in Schwarz und Weiß gehalten ist, nimmt im Verlauf der Geschichte immer düsterere und unheimlichere Züge an, während der Wahnsinn des Protagonisten immer drastischer dargestellt wird.

Die Inszenierung des Wahns soll den Leser tief in die beklemmende Atmosphäre der Geschichte ziehen und die psychische Abwärtsspirale des Protagonisten intensiv erlebbar machen.

Fotos: Sophie Feichtner, Redaktion: Sybille Schmitz
Corporate Communication (4. Semester): Sophie Feichtner

Für meine Magazinanalyse habe ich mich intensiv mit der niederländischen MacGuffin auseinandergesetzt – ein halbjährlich erscheinendes Printmedium, das nicht nur durch seinen inspirierenden Inhalt, sondern auch durch seine beeindruckende Gestaltung auffällt. Die MacGuffin widmet sich regelmäßig alltäglichen Dingen und verknüpft geschickt Themen wie Kunst, Kultur und Design, wodurch die vorgestellten Objekte eine neue Wertschätzung erfahren und ihre Relevanz hervorgehoben wird.

Besonders hervorzuheben ist die einzigartige Herangehensweise des Magazins, mit der es die Themen beleuchtet. Es beschränkt sich nicht nur auf die ästhetischen und funktionalen Aspekte der Designobjekte, sondern erforscht auch die sozialen, kulturellen und historischen Kontexte, in denen sie entstanden sind.

Meine Analyse des Magazins spiegelt den Stil der MacGuffin wider und greift dabei die charakteristischen Textstrukturen, Typografie und Farbwelten des Magazins auf. Auch die Wahl der verwendeten Papiere ist darauf ausgerichtet, das ästhetische und haptische Erlebnis der MacGuffin erfahrbar zu machen.

Inhaltlich beleuchtet meine Analyse die Zielgruppe des Magazins, den Sprachstil und die Tonalität, sowie weitere Aspekte wie den Aufbau, die Werbung und den Vertrieb. Daneben fokussiert die gestalterische Analyse das Cover, das Layout, die Text-Bild-Komposition, Typografie und Farben, die Bildsprache und den Gesamteindruck hinsichtlich Optik und Haptik. Diese tiefgehende Analyse hat es mir ermöglicht, die einzigartige Identität des MacGuffin Magazins besser zu verstehen und die Faszination hinter dieser außergewöhnlichen Publikation zu begreifen.

Fotos: Nico Janson, Redaktion: Sybille Schmitz