Stehsatz

Schrill
Editorial Design (3. Semester): Magdalena Stricker

Das Thema für die Arbeit »Editorial Design« war frei wählbar, und ich entschloss mich schließlich für das Wort »Schrill«. Warum?

Nun, es lässt sich auf vielen Wegen interpretieren, Prominente mit waghalsigen Outfits oder grellen Farben, ein akustisch belästigender Ton, oder auch sonderbares Gebaren. Hier sah ich eine Möglichkeit, das Wort »Schrill« in unterschiedlichen Umsetzungen eines Editorial Designs darzustellen, es also zum einen zu benutzen, zum anderen ihm in seiner Eigenart gerecht zu werden.

Dazu wurden unterschiedliche Baukastensysteme verwendet, um jedes Bild individuell auf den Betrachter wirken zu lassen, die Lesbarkeit stand dabei nicht im Vordergrund. Entstanden sind mehrere Reihen mit jeweils mehreren Versionen, die sich in ihrer Einzigartigkeit spiegeln, ihrer Reihe dabei ähneln und trotzdem allesamt Unikate sind.

Typografie (2.Semester): Magdalena Stricker, Sakuya Miesczalok

Die Riga, 2014 von Schriftgestalter Ludwig Übele (ludwigtype.de) entworfen, war im 2. Semester Gegenstand unserer Schriftanalyse. Die Serifenlose, in 21 Schnitten verfügbar, ist enger gehalten, sehr gut lesbar und am Screen ebenso wie im Print nutzbar.

Uns hat besonders fasziniert, dass die Schrift einerseits sehr modern wirkt, andererseits aber auch an tradierten Formen klassischer, gewachsener Schriftgestaltung festhält. Dies ist uns besonders beim Versal-P und Minusjek-g aufgefallen.

Ganz besonders interessant war es, mit dem Schriftgestalter selbst, der weitere Schriften wie die Marat und die FF Tundra gestaltet hat, über die Schrift zu reden. In Berlin hat er uns bei einem entspannten Interview Rede und Antwort gestanden und zahlreiche Informationen gegeben, die für unsere Analyse sehr hilfreich war.

Unser Dank gilt Herrn Übele für die wirklich tolle Unterstützung.

Fotos: Marina Scalese
Visualisierung (1. Semester): Magdalena Stricker
Ein Leben – fünf verschiedene Kreisobjekte, fünf verschiedene Höhen, fünf verschiedene Bedeutungen.

Der vollste und höchste Kreis stellt die Geburt dar, das Leben liegt noch vor sich, alles muss noch erlernt, verstanden und erkannt werden. Im Laufe der Zeit nimmt die Fülle der Kreise ab. Der darauffolgende Kreis beginnt bereits abzunehmen, er stellt das Kindesalter und die Adoleszenz dar, in dieser Phase wird bereits gelernt, verstanden, es werden eigene Entscheidungen getroffen. Direkt darauf schließt das Erwachsenenalter an, den Kreisen nach zu beurteilen ist das halbe Leben bereits vorbei, dabei wird die Zeit mit Familie und Arbeit verbracht. Das Greisenalter ist die Zeit der Rente, man lebt wieder auf, unternimmt Reisen, oder aber Krankheit und Schmerz bestimmen den Alltag, vielleicht auch die Einsamkeit. Der kleinste und letzte Kreis stellt den Tod dar, das ganze Leben ist vorbei, die Dynamik der Kreisform erlischt, der Lebenskreis endet – da ist er, der Tod.

Fotos: Janina Engel