Stehsatz

Meine Zeit in Tel Aviv in der Agentur Bee Creations

Am Anfang kam ich in Tel Aviv an mit einem überwältigen Gefühl von (תהו ובהו) Tohuwabohu an, was ist das nur für ein Land, welche Menschen werde ich hier vorfinden und vor allem was wird mit mir während dieser Zeit geschehen. 

Meine ersten Eindrücke am Flughafen um 3 Uhr nachts durfte ich sammeln als ich ein Taxi in die Innenstadt mit einem israelischen Geographie Professor teilte. Dieser hieß mich willkommen mit dem Satz: »Welcome to the holy land ( אֶרֶץ הַקוֹדֵשׁ)!« Danach kamen viele verwirrende Äusserungen über die politische Lage des Landes, die komplexen soziologische Schichtung der Bevölkerung und kleinere gastronomische Tipps hier und da. Wie gesagt, sehr verwirrend, umso mehr für die Uhrzeit. Was sollte ich hier alles vorfinden? Die Ankunft an sich hatte mich schon ganz Meshugga gemacht (משוגעת). 

Was mich die Tage darauf erwartete, hätte ich mir so nicht ausmalen können. Die Menschen, die Kultur und das Leben in der Stadt hätte nicht ausgefallener sein können. Die »Big Orange«, wie man Tel Aviv in Anlehnung an den Big Apple nennt, wegen der vielen Orangenbäume, bietet eine Mischung aus Einflüssen des elektronischen Zeitalters, da jede große Software Firma dort ansässig ist, einschliesslich Apple und Microsoft, Märkte (sogenannte Shuks – שוק) die kleine Tunnel bilden, wo ein jeder am anderen klebt und kaum die angebotene Ware erkennen kann und auch jüdisch-orthodoxe Feste, mit für Fremde seltsamen Ritualen und andererseits Partys im deepsten Goa-Stil, wo man sogleich die Abgebrühtheit der Jugendkultur der Stadt spürt. Ein Erlebnis das man so schnell nicht mehr vergisst. 


Was die Agentur in der ich das Glück hatte mein Praktikum zu machen angeht, kann ich mich nur positiv äussern. Der Name Bee Creations deutet auf die Tugend der Biene. Sie ist strebsam, arbeitet produktiv im Team und das Resultat ist süß. So war auch mein Praktikum. Ein wahres Mischpoke-Gefühl ( מִשְׁפָּחָה); also familiär im positiven Sinne, nicht wie im deutschen wo man damit den unbeliebten Teil der Familie beschreibt, was ich erst bei meiner Rückreise erfuhr.  

Man traute mir sehr viel zu und ich durfte recht bald ganze Projekte gestalten (natürlich erst nach gelungenem Pitch). Was mir aber am gelegensten kam war die große Affinität meines Arbeitgebers gegenüber Schrift und Typographie. Dadurch kam es häufig zu interessanten Unterhaltungen und regem Austausch, wodurch ich noch einiges dazulernen durfte. Diese Gemeinsamkeit führte auch dazu, dass ich mehrere kalligraphische Logos für einige der Kunde der Agentur entwickeln durfte. Zweifellos der Höhepunkt meines Praktikums. 

Es entstand kein Ramsch (רָמָאוּת), wie man im Hebräischen sagt, und ich durfte eine großartige Erfahrung machen, von der ich noch lange profitieren werde.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.