Stehsatz

Natalie Kennepohl, Kevin Kremer, Miriam Rieger, Laura Ostermeier
Bewegte Wörter einer bewegten Zeit

Auflehnung, Hoffnung, Gewalt, Aggression, Tabularasa und Gefangen sind Begrifflichkeiten die im unmittelbaren Zusammenhang mit der Zeit rund um den Ersten Weltkrieg stehen. Es war eine Zeit des Umbruchs und der Spannung.

In der Kunst schockierten die Dadaisten mit Lautgedichten und Werken, die dem Zufall verschrieben waren. Mit allen Mitteln kämpften Feministinnen, wie Anita Augspurg für mehr Rechte für die Frau. Kinos und Kaufhäuser lockten die Massen, in eine neue, glitzernde und aufregende Welt. 1913 wurde die Automobilindustrie mit der Einführung der Fließbandproduktion, von Henry Ford revolutioniert.

Viele weitere Ereignisse und Erfindungen wären an dieser Stelle zu nennen, wobei sich parallel dazu die politische Situation zuspitzte und schlussendlich 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach.

Die typographische Installation soll genau diese beschriebene Zeit in ihrer – sinnbildlich gesprochen – aufgeladenen Spannung wiedergeben.

Dazu sind die unterschiedlich großen Buchstaben in rhythmischen Wortgebilden auf einer großen, schwarzen Holzplatte angeordnet. Die Buchstaben bestehen aus ausgefrästen weißen Dibond-Platten, die in ihrer Wirkung an dünnes Metall erinnern. Um den Größenunterschied, sowie die Rhythmik zu verstärken sind die Buchstaben nicht nur direkt auf die Platte montiert, sondern teilweise auch auf unterschiedlich hohen Nägeln angebracht. Das besondere dabei ist der Aspekt der Dynamik, denn einige Buchstaben werden mit Hilfe eines Elektromotors in eine rotierende Bewegung versetzt, wobei die einzelnen Geschwindigkeiten unterschiedlich sind.

Beim Betrachten dominiert wohl zuerst ein Gefühl der Neugier, oder einer heiteren Erstauntheit. Doch je länger man die Installation betrachtet, desto mehr wird man in den Bann der Bewegung und der Geräusche der Elektromotoren gezogen. Man könnte es als eine Simultanität der Gefühle bezeichnen, die vermutlich individuelle Ausprägungen haben werden. Die Intention dabei ist, einen Versuch der Annäherung an die damalige Zeit herzustellen.

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